Pirmasens Kommentar: Langer Atem nötig

Auch wenn Staatssekretär Becht kein konkretes Versprechen mitgebracht hat, war es gut, dass er das den Bürgern auch so direkt gesagt hat und sich nicht hinter netten Briefen versteckt.

Viel hat Staatssekretär Andy Becht gestern den Niedersimtern nicht mitgebracht. Genau genommen gar nichts, außer dem Versprechen, ihr Anliegen nicht vergessen zu wollen. Mehr kann er auch nicht machen. Überall im Land schreien lärmgeplagte Anwohner nach Umgehungsstraßen und andernorts kommen ganz andere Verkehrszahlen auf den Tisch. Im südpfälzischen Impflingen wird frisch an einer Umgehung gebaut. Dort quälen sich täglich rund 20.000 Autos durch das Dorf, also mehr als doppelt so viele. Und ähnliche Situationen wie in Impflingen gibt es viele im Land. Die Niedersimter werden einen sehr langen Atem brauchen und absolute Geschlossenheit in der Region, um doch noch zu ihrer Umgehung zu kommen. Ein einziger Querschuss aus der Stadt oder dem Kreis kann da in Mainz als willkommenes Signal gewertet werden, dass die Entschlossenheit vor Ort doch nicht so lückenlos ist – und das Geld fließt in eine andere Landesecke. Es war gut, dass Becht das den Niedersimtern ungeschminkt so gesagt hat und vor allem, dass er sich vor Ort blicken ließ. Keine drei Monate nach Gründung der Bürgerinitiative war schon ein Staatssekretär da. Die Schnelligkeit, mit der Mainz über das Büro des FDP-Abgeordneten Steven Wink reagierte, ist absolut nachahmenswert.

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