Pirmasens Hohes Engagement

„Über die Grenzen von Stadt und Region hinaus war Werner Sehnert bekannt als Sportfreund und Kaufmann, Jäger und Naturschützer – ein Grüner, der kein Parteibuch brauchte“ – so charakterisierte RHEINPFALZ-Mitarbeiter Roland Wagner den Ur-Pirmasenser Sehnert anlässlich dessen 80. Geburtstages im Jahr 2009. Werner Sehnert, Mitinhaber der Lederhandlung Schmenger KG, starb am vergangen Dienstag an einer unheilbaren Krankheit.

Mit dem erfolgreichen Unternehmer verliert die Familie und die Stadt Pirmasens nicht nur einen Mann, der zusammen mit seinem Schwager Heiner Seebald und Werner Stengel die Firmengruppe Schmenger an die europäische Spitze geführt hat, sondern auch einen engagierten Natur- und Umweltschützer. Für seinen unternehmerischen und gesellschaftspolitischen Einsatz wurde Sehnert mit der Landgrafenmedaille und der Stadtehrenplakette in Bronze ausgezeichnet. Seine Bemühungen um den Naturschutz wurden vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz mit einem Ehrenpreis in Höhe von 3000 Mark gewürdigt. Bereits 1991 war der engagierte Weidmann vom damaligen Mainzer Umweltminister Klaus Töpfer zum ersten Bachpaten im Land ernannt worden. Ein Jahr später erkannte ihm der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land den Umweltschutzpreis zu. Stets ließ sich Werner Sehnert in die Pflicht nehmen, sei es als Kreisjagdmeister, Vorsitzender des Landesjagdverbandes und der Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken, Mitbegründer der Jagdhornbläser, Initiator des Schießstandes Fumbach oder als Gründer der Schützenunion. Auch als Sportförderer war Sehnert unterwegs. Geboren wurde Sehnert im August 1929 im Winzler Viertel, lernte zunächst den Bäckerberuf. Ausgleich fand er auf der Ringermatte und auf dem Fußballplatz, wo er bei den FKP-Junioren das Tor hütete und 1948 sogar die Pfalzmeisterschaft feiern konnte. 1946 lernte er in der damaligen Tanzschule Billmann die Liebe seines Lebens kennen: Esther Schmenger, Tochter von Gustav Schmenger, der 1932 die Ledergroßhandlung gleichen Namens gegründet hatte. Sein Schwiegervater holte Sehnert 1949 in die Firma. Heinrich Seebach und Werner Stengel nahmen den Branchenneuling unter ihre Fittiche, lehrten ihn das Einmaleins der Schuh- und Lederindustrie. 1952 erhielt Sehnert Prokura bei der Schmenger KG. Das erfolgreiche Dreigestirn an der Spitze der Gesellschaft führte die Ledergroßhandlung an die europäische Spitze. Weltweite Kontakte mit Niederlassungen in Österreich, Italien, Indien und China zeugen zudem von der internationalen Ausrichtung des Unternehmens. „Sein Handeln war stets geprägt von hohem Pflichtbewusstsein und unermüdlichem Einsatz. Sein Rat und seine Erfahrungen waren uns auch nach seiner aktiven Zeit eine wertvolle Hilfe.“ Mit diesen Worten nehmen Gesellschafter, Beirat, Geschäftsführung und Mitarbeiter Abschied von dem Verstorbenen, für den am 2. Juli um 13.30 Uhr eine Trauerfeier auf dem Waldfriedhof stattfindet. (pt)

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