Pirmasens Gelungener Tourstart

Mit den beiden lokalen Bands „Zerogod“ (Death Metal) und „Nekkromaniac“ (Black/Thrash Metal) als Zugpferde, sowie den Death-Metal-Gruppen „Invocation“ aus Saarbrücken und dem Kaiserslauterer Quartett „Tridentifer“ spielte am vergangenen Samstag ein knallharter Viererpack vor etwa 130 Fans in der Pirmasenser „Rockkneipe Schwemme“.

„Nekkromaniac“ war kurzfristig als Ersatz für die verhinderten Musiker von „Horsedick“ aus Idar-Oberstein eingesprungen und enterte gegen 20.30 Uhr die Bühne. Wie schon bei den vergangenen Konzerten in der rustikalen Rockkneipe zelebrierte das Quintett um Frontmann Eric Buchheit, der sich einmal mehr die Seele aus dem Leib brüllte, eine furiose Mischung aus Black-Metal-Elementen und Thrash Metal. Die Zuschauer bekamen eine absolute Vollbedienung geboten und mit der Speed-Metal-Granate „Mark Of The Devil“ auch einen brandneuen Song zu hören. Die junge Band ist neben ihrem charismatischen Sänger auch instrumental bestens aufgestellt. Imponierend sind die exakten Riffs und Leads des Gitarrenduos Marc Hirschbach und Dennis Anstätt, die an Szene-Ikonen wie „Exodus“ oder „Slayer“ zu besten Zeiten erinnern. Auch die Rhythmusabteilung mit Jakob Primatschenko am Bass und Schlagzeuger Philipp Dahler spielte exakt und kraftvoll auf. Nach wie vor ist es imponierend und eine Freude wie viel Songwritingtalent diese jungen Musiker schon haben, denn die Eigenkompositionen glänzen mit Abwechslungsreichtum, Spannung sowie intelligenten Breaks und Tempiwechseln, so dass auch dieses knapp einstündige Konzert als Erfolg zu werten ist. „Tridentifer“ spielte bereits am 20. November vorigen Jahres im Rahmen des „Death Metal Assault“-Festivals ihren sogenannten Old School Death Metal in der „Schwemme“ und konnte auch dieses Mal rundum überzeugen. Mit Oliver Geib hat die Gruppe einen Sänger mit Ausstrahlung und genretypischer Stimme, der fast alle Blicke auf sich zieht und auch instrumental lässt die Truppe nichts anbrennen. Mit starken Songs wie „Bloodwine“, „Ripping Cancer“ oder „Days Of Thunder“ konnte sie jedenfalls rundum überzeugen und die Fans waren hochzufrieden. „Invokation“ aus der saarländischen Landeshauptstadt spielte ultrafetten und abwechslungsreichen Death Metal. Der Sänger growlte von heiser keifend bis in tiefste Höllensphären und erinnerte damit phasenweise an Johan Hegg von den populären „Amon Amarth“. Dies war ganz nach dem Geschmack der Fans vor Ort, die dann auch keineswegs mit Applaus geizten. „Zerogod“ ließ schon ab der ersten Minute gar keine Zweifel aufkommen, wer denn nun die Hauptgruppe des Abends ist. Alle Musiker dieser Band haben ein absolut professionelles Niveau erreicht und sind exakt aufeinander eingespielt. So hatten die Headbanger in den ersten Reihen vor der Bühne Hochkonjunktur, denn „Zerogod“ ist in der Lage, ein enormes Energielevel auf ihre Fans zu übertragen und strotzten nur so vor Enthusiasmus und Spielfreude. Zudem hat man mit Derwisch Florian Höh einen Frontmann und Sänger in den eigenen Reihen, der intuitiv alles richtig macht und in den Songs des Quintetts vollkommen aufgeht. So endete der mehr als gelungene Auftakt der fünfteiligen „Entziehungskur ist Hochverrat“-Tournee von „Zerogod“, die am Freitag, 9. Januar, in Saarbrücken ihre Fortsetzung findet.

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