Pirmasens Gedenkstein: Berliner Bär im Fokus

Am oberen Schlossplatz steht ein Gedenkstein, der gerade im Sommer hinter Pflanzen und Büschen zu verschwinden droht. Vielen Pirmasensern wird der Stein zum Gedenken an den Volksaufstand 1953 in der damaligen DDR auch nichts mehr sagen. Jetzt hat den Stein aber die Initiative „Berliner Bärenfreunde“ entdeckt.

Der Verein in Berlin recherchiert seit 2008 alle verfügbaren Informationen zu so genannten Berliner Meilensteinen mit Berliner Bär und der Kilometerangabe. Diese Steine wurden 1954 in Auftrag gegeben, um die Verbundenheit westdeutscher Städte mit der Mauerstadt zu symbolisieren. Die meisten dieser Meilensteine sind heute verschwunden. Christa Junge, Vorsitzende der „Berliner Bärenfreunde“, bemüht sich deshalb um Aufklärung über die Steine und würde den Pirmasenser Gedenkstein gerne in ihre Liste mit aufnehmen, obwohl er genau genommen gar kein Meilenstein ist: Zwar prangt das Wappen Berlins groß auf dem Stein, aber ohne Kilometerangabe. Im Stadtarchiv ist nicht viel über den Stein bekannt. Stadtarchivarin Heike Wittmer konnte ein Pressefoto ausfindig machen, das den damaligen OB Jakob Schunk bei der Einweihung des Gedenksteins an einer Stelle zeigt, wo er heute nicht mehr zu finden ist. Am 17. Juni 1959 wurde der Stein „Den Opfern des 17. Juni 1953“ gewidmet. Dazu gab es eine aufwendige Urkunde, laut Wittmer eine der schönsten, die im Stadtarchiv zu finden sind. Darauf ist unter anderem zu lesen: „Zum Gedenken des Tages dieses Aufstandes und der dabei gebrachten Blutopfer hat der Verband der Sowjetzonenflüchtlinge, Kreis Pirmasens, mit tatsächlicher und finanzieller Unterstützung der Stadt Pirmasens dieses Mahnmal errichtet.“ (kka)

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