Pirmasens Fast willenlos ergeben

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Hauenstein. Fußball-Oberligist SC Hauenstein kommt in dieser Saison einfach nicht in die Gänge. Vorläufiger Negativ-Höhepunkt: das ernüchternde 1:6 (0:3) vor nur 100 Zuschauern im Stadion am Neding gegen Regionalliga-Absteiger Saar 05 Saarbrücken – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

„Enttäuschend und unerklärlich“, nannte Hauensteins Teammanager Jürgen Lejeune die ganz schwache Leistung. Sehr bedenklich war die Tatsache, dass sich die Mannschaft fast willenlos in ihr Schicksal ergab. „Nach dem 0:1 gingen alle Köpfe nach unten. Wir sprechen zu wenig. Da fehlt uns auch Sandro Rösner mit seinen Kommandos“, sagte SCH-Trainer Thomas Fichtner, der den Auftritt zudem als „blutleer“ bezeichnete. Dabei hätte seine Mannschaft einen Auftakt nach Maß erwischen können. Nach zehn Minuten spielte Kazuaki Nishinaka seinen japanischen Landsmann Daisuke Ando frei. Allerdings scheiterte Ando, vergangenen Mittwoch noch Torschütze zum 1:1 gegen Völklingen, völlig frei stehend am herausgestürzten Gästekeeper Niklas Adam. Fichtner: „Den muss er einfach machen.“ In der Folge verschwand Ando fast völlig von der Bildfläche. Und mit ihm fast die gesamte Hauensteiner Elf. Denn im Anschluss an den direkten Gegenzug ging Saarbrücken nach einer Ecke von Kristoffer Krauß in Führung. Der vom FK Pirmasens gekommene Alexander Schmieden, gewiss kein Hüne, durfte ungehindert einköpfen. Das SCH-Team war geschockt und bekam nichts mehr auf die Reihe. Die Treffer zum 0:2 und 0:3 fielen nach anfängerhaften Fehlern. Vor Fatih Günes` Treffer (28.) liefen Andjelo Srzentic und Kevin Schwehm neben Günes her und ließen ihn ungehindert schießen. Beim 0:3 (44.) verlängerte Saarbrückens Innenverteidiger Armend Haliti einen der vielen langen Einwürfe von David Seibert über SCH-Torwart Kevin Urban hinweg ins lange Eck. „Das haben wir noch extra angesprochen, und dann passiert sowas“, ärgerte sich Fichtner. Hauenstein hat in vier Spielen nun schon zehn Gegentore hinnehmen müssen. In der letzten Runde waren es bis zur Winterpause in 19 Spielen gerade mal acht ... Aber auch im Angriff läuft derzeit wenig zusammen. Gegen Saar 05 durften sich alle nominellen Angreifer zeigen. Einziger Lichtblick: Yanick Haag, der nach 65 Minuten für Ando kam und den Ehrentreffer erzielte. „Das war eine Katastrophe. Ich weiß nicht, woran es lag. Wir müssen das 1:0 machen und kassieren stattdessen das 0:1. Nach dem dritten Gegentor haben wir uns ergeben“, stellte SCH-Spieler Niklas Kupper fest. Es war klar, dass es bei tropischen Temperaturen und einem 0:3-Rückstand im zweiten Durchgang enorm schwer für die Gastgeber werden würde. Saar 05 konnte abwartend agieren und nutzte in der Folge fast jeden Hauensteiner Fehler gnadenlos aus. Anton, Diefenbach und abermals Mittelstürmer Schmieden, der in seinem Pirmasenser Jahr nie als Angreifer eingesetzt war, erhöhten auf 1:6. Es passte zu diesem, so Fichtner, „gebrauchten Tag“, dass beim Stand von 0:2 Ando elfmeterreif gefoult wurde, es aber keinen Strafstoß gab, und dass der SCH nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Srzentic (77.) zu zehnt weiterspielen musste, da Fichtner bereits dreimal gewechselt hatte. Bester Dinge war natürlich Gästetrainer Timon Seibert: „Wir hätten nie daran gedacht, dass es heute so deutlich wird. Wenn Hauenstein in Führung geht, wird es schwer. Aber danach haben wir alle Schwächen des Gegners genutzt“, sagte Seibert. Fichtner blickte bereits aufs nächste Match am Mittwoch (19 Uhr) bei Aufsteiger TuS Mechtersheim. „Wir müssen sehen, dass einige frische Kräfte zum Einsatz kommen.“

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