Pirmasens Erfolgreicher Angriff auf 100-Tore-Schallmauer

Meister der Fußball-Bezirksliga Westpfalz 2016/2017 – der VfB Reichenbach.
Meister der Fußball-Bezirksliga Westpfalz 2016/2017 – der VfB Reichenbach.

«REICHENBACH-STEEGEN.» Im dritten Anlauf ist dem VfB Reichenbach mit der Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Westpfalz Historisches gelungen: Erstmals in der 96-jährigen Vereinsgeschichte spielt der Verein in der Saison 2017/2018 in der Landesliga. Für Meister- und Spielertrainer Benny Früh steht fest, dass dieser Erfolg nicht nur durch die Leistung und Kameradschaft seiner Mitspieler möglich wurde, sondern vielmehr auf dem Schaffen des gesamten Vereines über Jahre fußt.

Im dritten Jahr seiner ersten Trainerstation machte Benny Früh mit dem VfB Reichenbach das Meisterstück: „Nachdem wir in meinem ersten Jahr hier gegen Göllheim die Meisterschaft und den zweiten Platz verspielt hatten und letztes Jahr eine ernüchternde Saison spielten – auch wenn wir Dritter wurden –, hat es nun zum Glück im dritten Anlauf geklappt“, resümierte der Spielertrainer des VfB die vergangenen drei Jahre, die nun mit dem Meistertitel und dem Aufstieg in die Landesliga West gekrönt wurden. „Ich weiß nicht, wie wir das moralisch verkraftet hätten, wenn wir es jetzt wieder nicht geschafft hätten. Sich vier- oder gar fünfmal hintereinander so in eine Saison reinzuhängen, ist schwierig“, weiß er. „Unser großer Vorteil war, dass wir den Großteil unserer Spieler halten konnten und auf viele junge Spieler setzen“, sagte er und betont, wie wichtig dem VfB Nachhaltigkeit ist. Zu Beginn der abgelaufenen Saison vergrößerte Früh noch einmal seinen Kader, um den Konkurrenzkampf anzuheizen und für Verletzungen gewappnet zu sein. „20 Feldspieler plus zwei Torhüter standen auf meiner Liste. Davon hatten wir fast durchweg 15 Spieler im Training“, sagte Früh mit Blick auf den starken Zusammenhalt der Truppe und auf das Engagement auf und abseits des Platzes. Auch die Umstellung seines Systems von 4-2-3-1 auf 3-4-3 nannte er als eine Zutat des Erfolgsrezeptes. „In den Testspielen bekamen wir vor der Saison zwar brutal auf die Mütze, doch ich hatte das einkalkuliert“, bewies Früh Weitsicht. „Ich gebe meinen Spielern vor der Vorbereitung immer Trainingspläne für die Ausdauer mit, damit wir uns damit nicht mehr im Training herumschlagen müssen und in der Zeit nicht versäumen, andere Bereiche in Angriff zu nehmen“, betonte Früh. Gemeinsame Waldläufe stehen bei ihm also nicht ganz oben auf der Liste. Bei der SG Rieschweiler II folgte zum Saisonauftakt gleich „ein Paukenschlag“ beim 10:1-Auswärtserfolg der Früh-Truppe. „Hier hat Yannik Brehmer gleich seine ersten fünf Tore für uns geschossen, der in die riesigen Fußstapfen von Marcel Heidenreich treten musste“, sagte Früh. Er freut sich sehr über die Torjägerkanone für seinen Stürmer; Brehmer hat 35 Saisontreffer erzielt. Früh sagte aber sehr fair: „Es ist schade, dass sich Kevin Bernhardt (34 Tore, die Red.) vom TuS Steinbach gegen Ende der Saison so schwer verletzt hat. Er hatte so keine Chance mehr, seine Spitzenposition zu verteidigen.“ Beeindruckende Werte erreichte auch der Rest des Teams: 22 Siege, 5 Unentschieden und 3 Niederlagen sorgten dafür, dass der VfB ab dem zehnten Spieltag Platz eins nicht mehr hergab, auch wenn es zu Beginn der Rückrunde an der Spitze eng wurde. Am Ende kam der VfB auf 71 Zähler. Zudem knackten die Reichenbacher mit 103 Toren erstmals seit dem FK Pirmasens II (Saison 2012/13) die 100-Tore-Schallmauer – bei 40 Gegentreffern. „Es stimmt bei Reichenbach aber nicht nur auf dem Platz sondern auch im Hintergrund“, betonte Früh. Vom Einsatz aller Mitglieder zeigte er sich beeindruckt. Für die neue Saison hat er sich noch nichts vorgenommen: „Das Minimalziel heißt Nichtabstiegsplatz. Jetzt ist aber auch erst mal Zeit zum Feiern. Drei Jahre hatten wir alle den selbstauferlegten Siegesdruck, der beim Meisterstück in Dahn wie ein Felsbrocken von allen abgefallen ist. Ich wünsche mir nur, dass meine Spieler verstehen, dass als Aufsteiger die Saison nach zwei Niederlagen noch nicht kaputt ist“, sagte Früh. Alle sollen das Erlebnis Landesliga genießen. DER MEISTERKADER Tor: Benjamin Klein (26 Jahre/28 Spiele/0 Tore), Daniel Lembach (21/2/0) - Abwehr: Simon Fischer (20/11/1), Benny Früh (30/29/2), Pascal Hager (22/28/1), Thomas Loeber (48/1/0), Hauke Metzger (26/3/0), Jan Müller (34/2/0), Kai Peters (33/26/1), Christoph Schank (23/11/2), Eric Schaumlöffel (23/18/0), Lars Schmitt (23/6/0), Michael Schnurr (21/8/0) - Mittelfeld: Andreas Bahr (29/30/8), Jonas Jung (22/26/15), Dominic Koch (19/7/0), Gunar Pfister (29/22/3), Lars Rheinheimer (34/28/19), Guiseppe Scavuzzo (31/26/1), Julian Wahl (28/25/8) - Angriff: Yannik Brehmer (22/29/35), Marcel Heidenreich (28/12/2), Tobias Link (20/2/1), Dominic Meyer (30/1/0), Tobias Schäffner (23/5/0), Anthony Weston (23/18/4) - Spielertrainer: Benny Früh (30/29/2).

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