Pirmasens Enttäuschende Vorstellung

91-87653207.jpg

Hauenstein. Der SC Hauenstein hat auch sein zweites Saisonspiel in der Fußball-Oberliga verloren. Vor nur 100 Zuschauern musste sich der Vizemeister im Stadion am Neding dem bärenstarken FC Blau-Weiß Karbach mit 0:2 (0:1) beugen – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

In der Pressekonferenz nach der Partie sorgte Gästetrainer Torsten Schmidt für große Heiterkeit bei allen Anwesenden, als er den Klassenerhalt als Saisonziel für seine Mannschaft ausgab. Sowohl Hauensteins sportlicher Leiter Heiko Magin, der den in Urlaub weilenden Trainer Thomas Fichtner vertrat, als auch SCH Geschäftsführer Markus Kunz gratulierten Schmidt zum verdienten Sieg, bezeichneten seine Aussage allerdings als absolutes Understatement. Karbach belegte in der abgelaufenen Runde bereits den dritten Platz und hat sich vor der Saison nochmals enorm verstärkt. Vor allem läuferisch zeigten die Gäste aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis eine starke Leistung. Dazu präsentierte sie sich körperlich sehr präsent. Bis auf Abwehrhüne Daniel Klück war jeder Hauensteiner seinem Gegenspieler körperlich unterlegen. Die Gäste operierten mit einer Dreier-Abwehrkette, die sich bei Ballverlust umgehend in eine Fünferkette verwandelte. Davor dann eine Dreierkette. Mit diesem Abwehrriegel ließ Karbach dem SCH kaum Raum zum Kombinieren. Bei eigenem Ballbesitz erzeugten die Außenspieler blitzschnell ein Übergewicht in Ballnähe. Auch damit kam der Sportclub lange nicht zurecht. Hauensteins verletzt zuschauender Kapitän Sandro Rösner analysierte nach dem Spiel: „Wir haben eine neue, junge Mannschaft, einen neuen Trainer, und der Etat wurde etwas zurückgeschraubt. Es war klar, dass die Runde nicht leicht wird. Trotzdem müssen wir uns anders präsentieren. Karbach war körperlich sehr präsent. Nur in den 20 Minuten nach der Pause konnten wir uns in Szene setzen.“ Beim SCH war meistens zu viel Platz zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Zu oft wurde der lange Ball in die Spitze gesucht. Dort stand zunächst Daisuke Ando, später der eingewechselte Kai Schacker gegen die Karbacher Abwehrhünen meist auf verlorenem Posten. Das Resultat: keine Hauensteiner Torgelegenheit in Halbzeit eins. „Nach der Niederlage in Pfeddersheim hatten wir uns viel vorgenommen. Aber in der ersten Hälfte waren wir gar nicht im Spiel. Mit Yannik Haag kam nach der Pause etwas mehr Schwung in die Partie. Wenn Kupper das Tor macht, wird es vielleicht noch mal ein anderes Spiel“, sagte Magin. Die Situation sei nicht einfach. Aber da müssten alle Beteiligten nun durch, und der SCH werde auch wieder aus der Talsohle kommen. In der 73. Minute besaß Niklas Kupper nach schönem Pass von Marcel Bormeth die beste Hauensteiner Chance. Doch der Offensivmann schoss, etwas nach links abgedrängt, ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Es hätte das 1:2 sein können. Vier Minuten zuvor hatte Oscar Feilberg für die Vorentscheidung gesorgt. Auf der rechten Seite überlief Tobias Jakobs mit Turboantritt den gewiss nicht langsamen Christof Seibel und legte gekonnt für Feilberg auf. Beim ersten Karbacher Treffer war Timm Puttkammer nicht energisch genug angegriffen worden. Der legte auf für Neuzugang Sören Klappert, der per Sonntagsschuss in den rechten Torwinkel traf. „Ich weiß nicht, was heute los war. Es war sicher nicht unser bestes Spiel. Nach vorne ist uns nicht viel eingefallen. Aber jeder muss sich an die eigene Nase fassen“, sagte Hauensteins ordentlich spielender Kapitän Daniel Klück. Ebenfalls in Ordnung war – trotz der beiden Gegentore – die Leistung des neuen Torhüters Kevin Urban. „Die erste Hälfte haben wir verschlafen. Dann kamen gute 20 Minuten. Karbach war auch bei Kontern stark, und wir mussten hinterher laufen“, zog Urban sein Fazit.

x