Pirmasens Ein würdiger Abschied

Fred G. Schütz an der Blues-Harp: So lieben ihn seine Fans.
Fred G. Schütz an der Blues-Harp: So lieben ihn seine Fans.

Fred G. Schütz gründete vor 13 Jahren zusammen mit Mike Carter das Duo „Storytellers“, das sich, Musiker um Musiker erweiterte bis zu einer stattlichen, musikalische vielseitigen Band. Diese Formation ist sein Baby, von dem Schütz nun am Donnerstag vor über 400 Besuchern im Neufferpark Abschied nahm. Die Gesundheit zwingt Schütz dazu.

Natürlich waren auch einige Weggefährten als Gastmusiker dabei. Armin Hott an der Geige zum Beispiel. Oder die Gitarristen Sascha Giro (Ex-„Ska Einsatz Kommando“) und Andy Rumpf („2nd Bridge Blues Band“). Den Einstieg mit „Miss Ohio“ und „Down South“ spielten die „Geschichtenerzähler“ noch in der Originalformation aber mit der neuen Sängerin Karina Helfrich, bevor beim großartigen „Going Down The Road Feeling Bad“ von John Mayer Sascha Giro zur Gruppe stieß, um Carter bei der Gitarrenarbeit zu unterstützen. Schlagzeuger Marc Kambach, der mit Michael Schwartz die punktgenaue Rhythmusfraktion bildete, übernahm gekonnt den Gesang. Ab dem vierten Song, „Willin’“ von „Little Feat“ stieß Schütz mit seiner Akustikgitarre zur Band, um bei den gefühlvollen Bob-Dylan-Songs „I’ll Be Your Baby Tonight“ und „Watching The River Flow“ erstmals seine charismatische Stimme zu erheben, wofür er mit lang anhaltendem Applaus belohnt wurde. Mit dem von Carter gesungenen „Buenas Tardes Amigo“ von „Ween“ wurde die Band dann unter großem Beifall in die erste Pause entlassen. Und dann „You Ain’t Going Nowhere“ von Bob Dylan, gesungen von Schütz, Carter und Kambach. Dieses Lied zeigte beeindruckend die gesangliche und instrumentale Klasse und die große Spielfreude aller Musiker. Es wurde als das Paradestück der „Storytellers“ von den Fans gefeiert. Das von Schütz gesungene „Senor“, ebenfalls von Dylan, ist geradezu wie für ihn gemacht. Zudem servierte er ein gutes Mundharmonika-Solo. Letztlich entwickelte sich aus diesem Song eine vom Publikum mit Szenenapplaus bedachte und gefeierte längere Jam-Session. Das großartige „The Ghost Of Tom Joad“ von Bruce Springsteen ist schon seit Jahren im Programm der „Geschichtenerzähler“ und wurde wie üblich sehr emotional von Mike Carter interpretiert. Der famos gespielte Blues-Rocker „Trouble In Mind“ stach ebenfalls aus dem Programm heraus. Hier griff Schütz abermals zur Blues-Harp und Philip Freyer garnierte den Song mit einem feinen Geigen-Solo. Auch das letzte Drittel des Konzerts war mit Höhepunkten nur so gespickt. Angefangen bei dem von Kambach gesungenen „Long Haired Country Boy“ von Travis Tritt, über das starke „The Bullet“ mit Carter am Mikrofon und dem von Karina Helfrich sehr gut vorgetragenen Ohrwurm „Waggon Wheel“, bis hin zum urigen Blues „Rats And Roaches“. Hier legte Carter seine Gitarre ab, nahm die Frontmann-Position ein, während Rumpf die Leadgitarre spielte. Mit einer etwa zehnminütigen Version von „All Along The Watchtower“ in einem exzellenten Arrangement beendeten die „Storytellers“ unter dem tosenden Applaus der Besucher ein großartiges Konzert. Fred G. Schütz ließ es sich danach aber nicht nehmen, solo mit Gitarre eine sehr gefühlvolle Akustik-Version von Bob Dylans „Tomorrow Is A Long Time“ zu spielen. Dies war ein mehr als würdiger Abschied für Fred G. Schütz, der umringt von vielen Freunden sichtlich gerührt war.

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