Pirmasens Der „völlig neue Weg“ des TVT

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THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN. Ob Werner Ulbrich, Martin Schwarzwald oder jetzt Björn Stoll: Sie alle waren oder sind an der Außenlinie stehende Trainer der ersten Handballmannschaft des TV Thaleischweiler. Für die neue Saison hat der aktuelle Pfalzliga-Vierte allerdings einen Spielertrainer verpflichtet. „Damit beschreiten wir einen völlig neuen Weg“, kommentiert Jochen Huber, der Handball-Abteilungsleiter des TVT, die Verpflichtung des 32-jährigen Polen Marcin Waryas – die RHEINPFALZ berichtete am vergangenen Samstag.

Für Huber war es wichtig, einen Trainer zu haben, „der auch individuell unsere jungen Spieler weiterentwickeln kann“. Der TVT habe zudem einen Mann gesucht, „der einen Generationswechsel in der ersten Mannschaft einleitet, was eine große Herausforderung für alle sein wird“. Waryas spielt diese Saison für den SV 64 Zweibrücken in der 3. Liga. 1999 schaffte er es in den Kreis der polnischen Jugendnationalmannschaft und blieb dort vier Jahre im Kader. Bei den Männern spielte Waryas ein Jahr in der ersten polnischen Liga und in Deutschland bei den Drittligisten Fredenbeck und Beckdorf. Ausgebildet wurde der Rechtshänder als Rückraumspieler. „Der Kontakt mit dem TV Thaleischweiler kam eigentlich rein zufällig zustande“, erzählt der künftige TVT-Spielertrainer. Über die Zielsetzung für die nächste Runde sagt Waryas: „Natürlich steht zuerst einmal der Nichtabstieg. Um etwas Konkretes zu sagen, muss ich erst mit der Mannschaft arbeiten, vor allen Dingen viel individuell.“ Auf seine besonnene Art reagierte Kapitän Andreas Eger auf den bevorstehenden Trainerwechsel: „Ich glaube, dass er es gut machen wird. Fachlich hat Marcin Waryas mit Sicherheit schon was drauf, denn er bringt die Erfahrung aus der 3. Liga mit und hat in Polen sogar ein Jahr in der ersten Liga gespielt. Das klingt alles vielversprechend.“ Eger weiß aber auch, dass der jetzige Trainer, Björn Stoll, eine sehr gute Arbeit in Thaleischweiler abgeliefert hat: „Björn musste sich auch erst in der Pfalzliga zurechtfinden. Die Früchte seiner Arbeit ernten wir jetzt, da wir auf dem vierten Tabellenplatz stehen.“ Auch Noch-Trainer Stoll lobt die Entscheidung der TVT-Verantwortlichen: „Mit Marcin Waryas hat der TVT nach meiner Meinung einen guten Trainer geholt. Seine Vita zeigt doch, dass er sich im Handball bestens auskennt.“ Stoll legt im Übrigen Wert auf die Feststellung, dass die Niederlegung seines Traineramts aus familiären Gründen keineswegs bedeutet, dass er den TVT verlassen wird. Er werde dem Verein auch weiterhin zur Verfügung stehen – vielleicht als Spieler der zweiten Mannschaft oder als helfende Hand im Jugendbereich, wo sein Sohn bei den Super-Minis angemeldet ist. Der Lehrer würde auch gerne seinem Nachfolger helfen, „wenn es gewünscht ist“. Doch noch ist das Zukunftsmusik. Aktuell beschäftigt sich Stoll mit dem TSV Iggelheim, der am morgigen Samstag um 19 Uhr in der IGS-Halle antritt. „Iggelheim liegt auf Platz drei, wir auf Platz vier, das ist dann schon ein Spitzenspiel“, sagt Stoll und fügt hinzu: „Iggelheim ist stark, hat bekanntlich zuletzt in Rodalben gewonnen.“ Thaleischweiler muss in dieser Partie auf Alexander Escher, Florian Schantz und wohl auch auf den am Knie verletzten Jens Schweizer verzichten. Mit einem Sieg würde der TVT, der mit 18:16 Punkten das Mittelfeld anführt, an Iggelheim (22:10) und am Tabellenzweiten Offenbach (23:11) dranbleiben.

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