Pirmasens Der Erste gegen den Zweiten

Hauenstein. Mehr Spitzenspiel geht nicht: Am vierten Spieltag der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar empfängt Spitzenreiter FC Hertha Wiesbach heute (Anstoß: 17.30 Uhr) den nach Punkten und auch in der Tordifferenz gleichauf liegenden Tabellenzweiten, den SC Hauenstein. Nur ein mehr geschossenes Tor beschert Wiesbach den Platz vor den Hauensteinern.

Hauenstein

war ein Spitzenplatz sicher zuzutrauen. Doch die Saarländer hatte wohl kaum einer auf der Rechnung. Die meisten der vor der Runde ausgerufenen Favoriten schwächeln noch. Die einstigen Zweitbundesligisten TuS Koblenz und Röchling Völklingen bringen es derzeit erst auf vier Zähler, die TSG Pfeddersheim auf drei Punkte. Und DFB-Pokal-Teilnehmer FSV Salmrohr, Vizemeister 2013 und 2014, hat unter seinem routinierten Trainer Paul Linz noch keinen einzigen Punkt geholt. In Wiesbach, einem Ortsteil von Eppelborn (Landkreis Neunkirchen), weiß Coach Heiko Wilhelm die aktuelle Situation seiner Mannschaft richtig einzuordnen. „Natürlich freuen wir uns auf das Spitzenspiel. Das nehmen wir gerne mit. Aber deswegen werden wir keinesfalls unsere Saisonziele revidieren“, stellt der A-Lizenz-Inhaber klar. Den zehnten Rang der vergangenen Saison wolle die saarländische Hertha verbessern. „Platz sieben oder acht wäre in Ordnung“, sagt Wilhelm, der früher für Borussia Neunkirchen in der Regional- und Oberliga spielte und Wiesbach nach den Stationen Hasborn und Theley nun im zweiten Jahr trainiert. Dem kommenden Gegner zollt der 44-Jährige Respekt: „Es war klar, dass Hauenstein vorne dabei ist. Die Mannschaft hat sich verstärkt, ist sehr kompakt und spielerisch einfach sehr gut.“ Trotzdem gelte, dass sein Team zu Hause in der Oberliga jeden Gegner schlagen könne. Mitfavorit Pfeddersheim bekam dies vor zwei Wochen bei Wiesbachs 2:1-Erfolg zu spüren. „Meine Mannschaft ist jetzt das dritte Jahr beisammen und wir haben uns auch immer wieder punktuell verstärkt. Unsere Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit“, erklärt Wilhelm. Besonders beachten muss Hauenstein die Wiesbacher Angreifer Björn Recktenwald und Jannik Schliesing, die beide über Regionalliga-Erfahrung verfügen. Recktenwald (früher TSG Hoffenheim II und FC Homburg) war 2013/14 mit 21 Toren in nur 26 Saisoneinsätzen Oberliga-Torschützenkönig. „Die beiden gehören sicher zu den besten Offensivspielern der Liga“, sagt denn auch ihr Trainer. Der SC Hauenstein sollte also gewarnt sein. Trotz neu zusammengestellter Mannschaft und den verletzungsbedingten Ausfällen einiger nicht unerheblicher Spieler befindet sich der Vizemeister der Vorsaison wieder in der Erfolgsspur. Beim 1:0-Erfolg am vorigen Samstag gegen den starken TSV Schott Mainz blieb der Sportclub geduldig, überstand auch einige prekäre Situationen und belohnte sich am Ende durch den Treffer des eingewechselten Dominic Altmeier. „Er gibt Vollgas und hat sich gegen Mainz selbst für seinen Einsatz belohnt“, sagt der sportliche Leiter des SCH, Heiko Magin. Er vertrat in den letzten beiden Spielen zusammen mit Co-Trainer Patrick Brechtel erfolgreich den urlaubenden Trainer Jürgen Kohler. Dieser ist nun wieder zurück. Magin: „Auf den neun Punkten aus drei Partien kann man gut aufbauen. Aber es ist noch nicht alles Gold, was glänzt. Am letzten Samstag hing der Erfolg am seidenen Faden.“ Allerdings sei die Punktausbeute umso höher zu bewerten, da Hauenstein in der Vorrunde der vergangenen Saison gegen die gleichen drei Gegner nur zwei Zähler eingefahren habe. Dass Wiesbach so gut in die Saison gestartet ist, verwundere ihn nicht. „Wiesbach hat sich gut verstärkt. Die Offensive ist sehr gut bestückt, und der Verein hat sicher Ambitionen“, argumentiert Magin. Er verweist auch auf die Heimstärke Wiesbachs und den regen Zuschauerzuspruch im Pro-Win-Stadion. Der für Hauenstein ungewohnte Kunstrasenplatz mache die Aufgabe nicht leichter. Der zuletzt wegen einer Platzwunde fehlende SCH-Innenverteidiger Daniel Klück steht wieder zur Verfügung (sep)

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