Pirmasens Beständig guter Könnel

HÖHEINÖD. Beständigkeit hat einen Namen: Tim Könnel. Der 19-jährige Medizinstudent vom TuS Heltersberg hat am Freitagabend beim Höheinöder Volkslauf nicht nur seinen Vorjahressieg wiederholt, sondern lief mit 33:45 Minuten auch exakt die Zeit wie zwei Tage zuvor in Herxheim beim Gewinn der Pfalzmeisterschaft im 10.000-Meter-Lauf auf der Bahn.

Mit fast einer Minute Rückstand überquerte sein Vereinskollege Ramon Bernardon (34:39) als Zweiter die Ziellinie am Sportplatzgelände. Auch der Dritte, Ex-Rad-Profi Udo Bölts (35:48), trug das rote Trikot des TuS Heltersberg. Die „First Lady“ an diesem Abend war Ribana Bauser von der LLG Landstuhl. Sie benötigte für die knapp zehn Kilometer 44: 22 Minuten. Knapp zehn Kilometer deshalb, weil die recht genauen Entfernungsmesser der Top-Läufer allesamt etwa 100 Meter weniger anzeigten. Allen Grund zur Zufriedenheit hatte auch Christian Giese, der beim SSV Höheinöd für die Lauf-Organisation verantwortlich zeichnet. Mit 95 Startern beim Hauptlauf und zwölf Teilnehmern beim Schülerlauf bestätigten sich seine Befürchtungen nicht, dass wegen des Lemberger Laufes am Vortag das Feld recht klein sein würde. Giese: „Wir sind super zufrieden.“ „Hat jemand die Zeit?“, fragte Könnel, der bewusst ohne Uhr startete: „Ich wollte einfach alles geben, ohne den Blick zur Uhr“, erklärte er. Auf jeden Fall möchte er bald seine Bestzeit über zehn Kilometer vom Dezember 2013, 33:05 Minuten, unterbieten. „Ich konnte bis Kilometer vier mit Tim mitlaufen, dann musste ich abreißen lassen“, resümierte der zweitplatzierte Bernardon. Der 34-jährige Saarländer konnte das Tempo, nachdem Könnel noch mal einen Zahn zugelegt hatte, nicht mehr mithalten. Anerkennung für Könnels Leistung gab es auch von Bölts. „Das musst du erst mal laufen“, befand der 47-jährige ehemalige Tour-de-France-Held. Der Höheinöder Volkslauf sei sein „persönlicher Lieblingslauf“, nicht nur der Nähe zu seinem Wohnort Heltersberg wegen, sondern wegen des familiären Charakters. „Und hinsichtlich der Beschilderung kann sich da manch großer Verein eine Scheibe abschneiden“, zollte er dem Veranstaltungsteam des SSV ein großes Lob. „Ich war sogar besser als gestern“, freute sich indes die schnellste Frau im Feld, Ribana Bauser, im Ziel. Wie viele andere Teilnehmer auch war die 43-Jährige am Vortag in Lemberg am Start. Ob es an der Höhenluft lag, bleibt dahin gestellt, jedenfalls lief die Athletin der LLG Landstuhl in Höheinöd schneller als beim Gewinn der Pfalzmeisterschaft im Straßenlauf. Anfeuerungsrufe von Ehemann Markus und vom elf Monate alten Töchterchen Marie gab es, als Katrin Neumann als zweite Frau nach 46:38 Minuten ins Ziel lief. „Ich bin alleine gelaufen, mir fehlte jemand, der mich zieht. Deshalb konnte ich nicht mehr auf Ribana aufschließen“, analysierte die 32-jährige Bankkauffrau das Rennen. „Ganz schön hügelig“ fand die drittplatzierte Silke Schütt aus Glan-Münchweiler den Kurs. Die 39-Jährige lief erst vor zwei Wochen den Rotterdam-Marathon und bekannte: „Der steckt mir noch in den Beinen.“ Friedrich Hinkel, das Lauforiginal vom TV Lemberg, war mit 74 Jahren der älteste Teilnehmer. Obwohl ebenfalls am Vortag in Lemberg am Start, ließ er es sich nicht nehmen, auch in Höheinöd zu starten. „Vier Marathons habe ich in diesem Jahr schon gelaufen“, berichtete der Oldie. Insgesamt habe er in seiner Läuferkarriere, man höre und staune, 294 Marathons gefinisht. Ein Ende ist nicht in Sicht. Mit 18 Jahren war Christian Storck aus Hermersberg der jüngste Starter. Der Elftklässler der IGS Thaleischweiler spielt in der A-Jugend des SV Hermersberg Fußball und hat im Nachbarort seinen vierten „Zehner“ in einer Zeit von 45:41 beendet. Eine außergewöhnliche Premiere feierte Paulo, ein dreijähriger Windhund-Mischling, der seinen ersten Zehn-Kilometer-Lauf mit Frauchen Petra Schilling aus Geiselberg erfolgreich absolvierte. „Fein gemacht“, lobte sie ihren gebürtigen Spanier mit einem Leckerli im Ziel.

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