Rheinpfalz „Hauenstein lädt auf“

Der frühere Grünen-Landtagsabgeordnete Dietmar Rieth (rechts) war am Freitag mit seinem Renault Zoe aus Neuwied in den Wasgau ge
Der frühere Grünen-Landtagsabgeordnete Dietmar Rieth (rechts) war am Freitag mit seinem Renault Zoe aus Neuwied in den Wasgau gekommen. Assistiert von dem grünen Kommunalpolitiker Manfred Seibel lud er das Fahrzeug an einem Verteilerkasten auf dem Johann-Naab-Platz für die Rückfahrt ins Rheinland wieder auf.

Hauenstein sucht Anschluss an das Zeitalter der E-Mobilität: Die Gemeinde unterzeichnete eine Absichtserklärung, wonach die Pfalzwerke AG am Oberen Rathausplatz und am Parkplatz ShoeCity an der Alten B 10 Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge errichten und betreiben darf. Die entsprechenden Förderanträge seien bewilligt, teilte Manfred Seibel, Ratsmitglied von Grüne/Bündnis 90, bei einem Pressetermin am Freitag mit. Ortsbürgermeister Bernhard Rödig hatte kurzfristig abgesagt.

Die Absichtserklärung, die am 20. Dezember unterzeichnet wurde und der noch ein vom Gemeinderat zu beschließender Gestattungsvertrag zu folgen hat, sieht vor, dass an der Schuhmeile eine Schnellladesäule mit zwei gleichzeitig nutzbaren Ladepunkten entstehen soll. Ein Ladepunkt soll dabei eine Leistung von 22 Kilowatt (kW) Wechselstrom vorhalten, ein Zweiter eine Ladeleistung von 50 kW Gleichstrom und die beiden Steckerstandards CCS und ChaDeMo bieten. Die Säule soll im Bereich der derzeitigen Behindertenparkplätze installiert werden, die dann etwas nach Westen verschoben werden. Auf dem Rathausplatz soll eine Ladesäule mit zwei Wechselstrom-Ladepunkten mit je 22 kW entstehen. Sie sollen auf den beiden dem Rathaus am nächsten liegenden Parkplätzen in der oberen Parkreihe entstehen. Darüber hinaus ist im Gespräch, dass am Tourist-Info-Zentrum eine Ladestation für E-Bikes mit Infrastruktur für die Radler – Schließfächer etwa – errichtet wird. Welches Potenzial die freilich nach wie vor in den Kinderschuhen steckende E-Mobilität hat, demonstrierte bei dem Pressetermin am Freitag Dietmar Rieth, der zehn Jahre lang für die Grünen dem rheinland-pfälzischen Landtag angehörte. Als Mitglied im Kreisverband Südwestpfalz der Grünen reiste er zur Mitgliederversammlung in der „Zwickerstubb“ aus seinem Wohnort Neuwied in den Wasgau – mit seinem E-Auto, einem Renault Zoe. „213 Kilometer gefahren, noch eine Reserve von 51 Kilometern in den Batterien“, sagte der Rheinländer zufrieden beim Aussteigen aus dem blauen Zoe, nachdem der fast lautlos auf den Johann-Naab-Platz gerollt war. Und dort sollte er für die Rückfahrt aufgeladen werden. „Hauenstein lädt auf“, kommentierte Seibel und assistierte Rieth, mit dem zusammen er im Landtag saß, dabei, das Fahrzeug an einem der Stromverteiler des Platzes mit neuer Energie zu versorgen. Im Kofferraum hat Rieth zwei entsprechende Kabel samt Steckern dabei, um sowohl an einer „normalen“ Steckdose als auch an einer Schnellladestation zu tanken. „Normal dauert’s drei Stunden, bis die Akkus voll sind, und an der Schnellladesäule die Hälfte der Zeit. Das läuft reibungslos“, ist Rieth zufrieden. 2500 Kilometer hat er das Fahrzeug mit seinen 88 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 135 Stundenkilometern bisher gefahren. Der Hersteller bewirbt es als „erstes massentaugliches Elektrofahrzeug“ mit einer „effektiven Reichweite“ von 300 Kilometern „in der täglichen Praxis“. Und ihm ist die Begeisterung für sein Fahrzeug bei jedem Satz anzumerken: 30.000 Euro kostet der Renault. Eigentlich: Denn dieser Preis reduzierte sich durch den staatlichen Umweltbonus von 2000 Euro und weitere 3000 Euro steuert der Hersteller nach den Förderrichtlinien des Bundesenergieministeriums bei.

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