Pfalz-Ticker Verdacht auf Coronavirus: Regionalzug in Idar-Oberstein gestoppt

Die Bundespolizei in Idar-Oberstein hatte hier einen Regionalzug mit etwa 70 Fahrgästen wegen Coronavirus-Verdachts gestoppt.
Die Bundespolizei in Idar-Oberstein hatte hier einen Regionalzug mit etwa 70 Fahrgästen wegen Coronavirus-Verdachts gestoppt.

[Aktualisiert: 21.05 Uhr] In Idar-Oberstein (Kreis Birkenfeld) ist am Mittwoch ein Regionalzug auf dem Weg von Frankfurt nach Saarbrücken von der Bundespolizei angehalten worden. Das haben die Bundespolizei sowie die Kreisverwaltung Birkenfeld gegenüber der RHEINPFALZ bestätigt.

Kranker Mann fliegt aus Italien aus – Arzt habe Heimreise gestattet

In dem Großraumwagen mit rund 40 Fahrgästen sei ein Mann mit „deutlichen Symptomen einer Grippe gewesen“, sagte der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Karsten Schultheiß, auf Anfrage der RHEINPFALZ. Der Mann „mittleren Alters“ habe geschäftlich in der süditalienischen Stadt Bari (Region Apulien) zu tun gehabt. Ein Arzt habe ihm die Heimreise gestattet. Mit dem Flugzeug sei er nach einer kurzen Zwischenlandung in Mailand am Mittwoch in Frankfurt am Main gelandet und habe dann die Heimfahrt ins Saarland antreten wollen. Nach dem Zug-Stopp in Idar-Oberstein um 16.05 Uhr habe ein Notarzt den Mann kurze Zeit später in ein Krankenhaus in Idar-Oberstein eingeliefert. Ein Testergebnis, ob der Mann den Coronavirus trage, werde am Donnerstag erwartet. Zu seinem Gesundheitszustand konnte die Kreisverwaltung am Mittwochabend nichts sagen.

Erkrankter meldet sich selbst beim Zugpersonal

Der Fahrgast habe an sich selbst Symptome festgestellt und sich beim Zugpersonal gemeldet, teilte eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums mit. Daraufhin stoppten Bundespolizisten den Zug im Bahnhof Idar-Oberstein im südlichen Hunsrück.

Nach einer Untersuchung durch die Leiterin des Gesundheitsamtes im Kreis Birkenfeld wurde der Fahrgast mit den Symptomen zur weiteren Klärung in ein Krankenhaus der Region gebracht, wie die Sprecherin des Ministeriums mitteilte.

Personalien der Mitreisenden erfasst

Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Birkenfeld hat nach Angaben des Kreis-Pressesprechers die Daten aller 40 Mitreisenden im Abteil des Mannes erfasst, insgesamt seien in dem Zug jedoch noch mehr Reisende gewesen. Von keinem der Mitreisenden sei eine Speichelprobe genommen worden. Auch sei der Zug nicht desinfiziert worden. Laut Schultheiß hat das zuständige Gesundheitsamt keine Notwendigkeit dafür gesehen.

Zug setzt Fahrt nach Saarbrücken fort

Gegen 18.05 Uhr sei der Zug weiter Richtung Saarbrücken gefahren, so Schultheiß. Dort werde er voraussichtlich mit zwei Stunden Verspätung ankommen.

Zunächst hatte t-online gemeldet, dass sich mehrere Polizisten und Menschen mit weißen Schutzanzügen in der Nähe des Zugs aufhielten und eine Durchsage im Zug nahelege, dass der Verdacht auf einen Coronavirus-Fall besteht.

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