Mainz/Koblenz Studie zeigt Ausmaß der Gewalt gegen Rettungskräfte

Die zunehmende verbale und körperliche Gewalt gegen Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Sanitäter macht auch vor dem ländlichen R
Die zunehmende verbale und körperliche Gewalt gegen Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Sanitäter macht auch vor dem ländlichen Raum nicht Halt

Die zunehmende verbale und körperliche Gewalt gegen Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Sanitäter macht auch vor dem ländlichen Raum nicht Halt. Gut jeder dritte Teilnehmer einer Online-Studie, von denen die meisten Rettungskräfte oder Feuerwehrleute sind, habe von Gewalterfahrungen berichtet. Bei den Rettungskräften und Sanitätern seien es sogar 90 Prozent gewesen, berichtete Cordula Jüchser von der Universität Koblenz Landau am Dienstag in Mainz. Die Psychologin sprach beim digitalen Auftaktgespräch der Landesregierung zu den Aktionstagen 2020 gegen Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

Mehr als die Hälfte der rund 1700 Befragten der Studie mit dem Titel „Retter in Not: Wie sieht es mit der Gewaltzunahme im ländlichen Raum aus?“ seien Rettungskräfte und Sanitäter, etwa 44 Prozent Feuerwehrleute, sagte Jüchser. Die meisten arbeiteten Vollzeit und in ländlichen Regionen mit weniger als 20.000 Einwohnern.

Beschimpfungen, Bedrohungen, Behinderungen

Die Gewalterfahrungen der Helfer reichten von Beschimpfungen und Bedrohung über körperliche und sexuelle Gewalt bis zur gewalttätigen Behinderung von Rettungsmaßnahmen. Die Angst vor Gewalt habe auch zugenommen. Fast jeder Dritte (30 Prozent) habe Angst vor körperlicher Gewalt geäußert. Von denen, die bereits einmal Opfer tätlicher Angriffe geworden sind, sei es sogar mehr als jeder Zweite.

Gut jeder zweite Teilnehmer wünschte sich deutlich mehr Unterstützung von Öffentlichkeit und Politik, sagte Jüchser. Von denen, die bereits Gewalt-Erfahrungen machen mussten, seien es sogar drei Viertel. Als Beispiele nannte sie mehr Aus-, Fort- und Weiterbildung, bessere Schutzausrüstung und die Ausschöpfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Die Daten für die Studie wurden laut Staatskanzlei flächendeckend für Rheinland-Pfalz erhoben. Insgesamt nahmen mehr als 2500 Menschen aus allen Bereichen des Rettungswesens teil.

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