Wein Rheinland-Pfalz stellt erste „Queerweine“ vor

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Winzerinnen und Winzer sind so verschieden wie ihre Weine – mit diesem Gedanken hat Rheinland-Pfalz am Mittwoch die ersten „Queerweine“ vorgestellt. Für den vom Integrationsministerium ins Leben gerufenen Wettbewerb waren alle nichtbinären Menschen der Branche ebenso wie lesbische, schwule, bisexuelle, transidente und intergeschlechtliche Weinerzeuger aufgerufen, jeweils zwei Weine einzusenden. Ausgewählt wurden ein Rotwein aus Maikammer in der Pfalz und ein Riesling aus Selzen in Rheinhessen.

Staatssekretär David Profit (Grüne) erklärte die Idee zu der Initiative mit einem ganz sachlichen Grund: „Als ich Staatssekretär wurde, habe ich festgestellt: Der Weinkeller ist leer.“ Für offizielle Weinpräsente des Ministeriums habe er daher mit Staatssekretär Andy Becht (FDP) im Weinbauministerium des Landes die Idee zu dem Wettbewerb entwickelt. „Wir hatten eine sehr schöne Weinprobe, wir haben 20 Weine durchprobiert.“ Profit ist auch LGBTIQ*-Landesbeauftragter - die Abkürzung steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und nichtbinäre Lebensweisen.

Die Präsentation der „Queerweine“ passe gut zu dem am Mittwoch gefeierten Verfassungstag des Landes, sagte Becht. Das Bundesland sei aus verschiedenen Regionen historischer und kultureller Prägung „zusammengerührt“ worden. Wenn der Wein nicht gewesen wäre mit den sechs Weinanbaugebieten von Rheinland-Pfalz, hätte es das Land mit der Identitätsfindung nicht so weit gebracht.

Vom Weingut Felix Schädler in Maikammer kommt der „Queerwein Merlot“. Der Winzer Felix Schädler engagiert sich mit seinem Mann Uwe Reusch im Netzwerk der „Gayfarmer“, singt außerdem in der Gesangsgruppe „RosaKehlchen“ mit. Christian Schätzel vom Weingut Kapellenhof in Selzen sagte zu seinem „Queerwein Riesling“, Sexualität sei eine private Angelegenheit. Es gehe aber auch weiter darum, für mehr Toleranz einzutreten.

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