Rheinland-Pfalz Baldauf verzichtet auf CDU-Landesvorsitz
Politischer Paukenschlag in der CDU Rheinland-Pfalz nur einen Tag nach den Kommunal- und Europawahlen: Christian Baldauf gibt das Amt des CDU-Landesvorsitzenden ab. Beim Parteitag im September wird er nicht noch einmal kandidieren. Ebenso verzichtet der Frankenthaler auf eine abermalige Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2026. Das haben mit dem Sachverhalt Vertraute aus der Partei der RHEINPFALZ übereinstimmend bestätigt. Die CDU Rheinland-Pfalz wird in dieser Angelegenheit am Dienstag bei einer Pressekonferenz informieren.
Über einen möglichen Rückzug des in der Landtagsfraktion umstrittenen Christian Baldauf war in den vergangenen Monaten im politischen Mainz immer wieder gemutmaßt worden. Seitdem eine Gruppe von Parteikollegen den Frankenthaler vor anderthalb Jahren aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden getrieben hatte, war der Ruf nach personeller und inhaltlicher Klarheit in Reihen der CDU immer lauter geworden. Baldauf war politisch angeschlagen, aber auch menschlich getroffen. Nun der – aus seiner Sicht – Befreiungsschlag.
Ohnehin keine Chance mehr auf ein hohes Parteiamt
Innerhalb der Partei möchte sich noch niemand öffentlich zu der Entscheidung Baldaufs äußern, auch nicht darüber, wie selbstständig diese letztlich gewesen ist. Kenner der Partei hatten dem 56-Jährigen, der in seiner Pfälzer Heimat verwurzelt ist, ohnehin keine Chance für ein hohes Amt in Partei oder Fraktion mehr gegeben.
In der CDU Rheinland-Pfalz läuft nun alles auf einen starken Gordon Schnieder an der Spitze von Fraktion und Partei hinaus. Ihm wäre somit auch die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2026 kaum zu nehmen. Den Fahrplan bis zum nächsten Parteitag am 21. September wird der Landesverband am Dienstag vorstellen.
Wie es für Baldauf nun weitergeht? Unklar. Zieht die CDU bei der nächsten Landtagswahl in die Staatskanzlei, könnte ihn Schnieder zum Minister machen. Bleibt die CDU in der Opposition, käme eine weitere Abgeordnetentätigkeit in Frage. Aus dem Umfeld Baldaufs heißt es aber auch, der 56-Jährige liebäugle damit, ganz aus der Landespolitik auszusteigen und sich auf seine Mandate von Wirtschaftsunternehmen zu konzentrieren.