Speyer Auwald: Gutachten zu Baumfällungen für U-Boot kommt

Kahlschlag im Auwald: Ermittlungen laufen.
Kahlschlag im Auwald: Ermittlungen laufen.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankenthal zur Fällung von Bäumen und Sträuchern auf einer Fläche von ungefähr 800 Quadratmetern im Speyerer Auwald für den Transport des U-Boots U17 ins Technik-Museum Speyer sind einen Schritt weitergekommen. „Das von uns beauftragte Gutachten wird gerade erstellt“, teilte Oberstaatsanwalt Hubert Ströber auf Anfrage der RHEINPFALZ am Mittwoch mit. Mit dem Gutachten soll in erster Linie geklärt werden, ob durch die Fällungen im Februar ein erheblicher Schaden an einem gesetzlich geschützten Biotop entstanden ist. Die Fläche am Berghäuser Altrhein war als Rangierfläche für die Anlandung des U-Boots U17 benötigt worden. Die Stadtverwaltung hatte den Kahlschlag Ende Februar kurzfristig genehmigt, weil bei einer Sichtprüfung keine Vogelnester oder Baumhöhlen in dem Bereich feststellbar gewesen seien. Außerdem habe es keine Hinweise auf Amphibien gegeben. Im März stellte Stadtrat Volker Ziesling im Namen seiner Partei, der Grünen, eine Anzeige gegen unbekannt wegen der Schädigung eines geschützten Biotops. Die Polizei ermittelte daraufhin, sie befragte Ziesling und Beteiligte an dem Eingriff. Ihre Ermittlungsergebnisse übergab sie im Juni der Staatsanwaltschaft Frankenthal, die nun das Verfahren weiterführt. Naturschützer hatten die Fällungen im Auwald deutlich kritisiert: Nötige Prüfungen seien nicht erfolgt, weshalb die Maßnahme in der Form nicht zulässig gewesen sei. Die städtische Beigeordnete und Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann (Grüne) vertritt den Standpunkt, dass alles nach Recht und Gesetz zugegangen sei. Oberstaatsanwalt Ströber hofft, dass das Gutachten bis Mitte Oktober vorliegt.

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