Neustadt Zur Sache: Sojabohne

Die Sojabohne ist ein Gemüse, das zu den Hülsenfrüchten zählt und zu der botanischen Familie der Schmetterlingsblütler gehört. Ihren Ursprung hat sie in China. Als Kulturpflanze ist sie seit weit über 2000 Jahren nachgewiesen. Sie wird weltweit auf etwa 6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche angebaut und ist damit die wichtigste Ölsaat. Seit den 1970er Jahren wächst ihre Bedeutung ständig: Von allen Nutzpflanzen weist die Sojabohne den höchsten Zuwachs an Anbaufläche auf. Während 1960 noch 17 Millionen Tonnen produziert wurden, liegen die jährlichen Erntemengen heute bei 270 bis 290 Millionen Tonnen. Die globale Soja-Anbaufläche beträgt inzwischen über 110 Millionen Hektar – das entspricht etwa der dreifachen Fläche Deutschlands. Sojabohnen enthalten etwa 20 Prozent Öl und 37 Prozent Eiweiß. Die Eiweißqualität ist mit der von tierischem Eiweiß vergleichbar, was die Sojabohne von anderen Pflanzen abhebt. Nur etwa zwei Prozent der geernteten Sojabohnen werden von Menschen konsumiert. Rund 80 Prozent wird zu Schrot verarbeitet, das anschließend als Futtermittel Verwendung findet. Daneben dient die Sojaernte der Gewinnung von Sojaöl, das vor allem als Lebensmittel, aber auch für die Produktion von Biodiesel verwendet wird. Die USA (35 Prozent), Brasilien und Argentinien (jeweils 25 Prozent) sind mit großem Abstand die Haupterzeugerländer. Daneben gibt es Sojaanbau unter anderem auch in Paraguay, Indien, Kanada, Bolivien, Uruguay und begrenzt in der Europäischen Union (Italien, Serbien, Frankreich, Rumänien, Österreich, Ungarn). Mit den etwa 1 Million Tonnen in der EU geernteten Sojabohnen können nicht mehr als 2 bis 3 Prozent des EU-weiten Bedarfs gedeckt werden; die restlichen 35 Millionen Tonnen müssen importiert werden. In Deutschland spielt Soja bisher eine untergeordnete Rolle: 2015 wurden Sojabohnen auf 17.000 Hektar angebaut. Die notwendigen klimatischen Bedingungen finden sich nur in Süddeutschland. |hjm

x