Neustadt Zur Sache: Das Planspiel

„Ready-steady-go“ wurde 2005 in Haßloch gestartet, nachdem DGB-Vorsitzender Lothar Zwing und seine inzwischen verstorbene Gewerkschaftskollegin Ingrid Fels das Planspiel zur Berufsorientierung aufgegriffen und ausgearbeitet haben. Das Grundprinzip stammt von der DGB-Jugend Baden-Württemberg, nur dass hier keine echten Betriebe beteiligt seien: „Jutta Steinruck, damals noch DGB-Regionsvorsitzende, hatte befunden, dass das auch für unsere Region eine gute Sache sein dürfte.“ Das Konzept für Haßloch wurde so angepasst, dass Arbeitgeber aus der Region für das zweitägige Planspiel gewonnen werden. Etwa zwei Jahre vor dem Schulabschluss spielen Personalchefs mit den Schülern den vollständigen Ablauf einer Bewerbung durch und geben ihnen Rückmeldung und Tipps, wie sie ihr Auftreten verbessern können. Das Planspiel wird vom DGB-Arbeitskreis Schule und Arbeitswelt koordiniert und inzwischen auch in Ludwigshafen, Speyer, Bad Dürkheim, Frankenthal und Grünstadt genutzt. Förder- und Gehörlosenschulen haben eine auf sie zugeschnittene Version. In Haßloch führt die Siebenpfeiffer Realschule plus das Planspiel jährlich in ihren achten Klassen durch, sowohl im Realschul- als auch im Berufsreifezweig. Um die 150 Jugendliche nehmen zunächst an einem „Einstellungstest“ teil und erstellen eine Bewerbungsmappe. Beim Planspiel mit rund 30 Betrieben, das im gesamten Ortskern stattfindet, üben sie die Bewerbungsgespräche. Im Blaubär befindet sich ein „Checkpoint“: Hier wird der Ablauf koordiniert, und die Schüler dürfen sich an einer großen Pinnwand ihre Wunsch-Betriebe aussuchen. Auferlegte „Hürden“ wie Einstellungsstopp gilt es zu überwinden. Mindestens drei Gespräche werden durchgespielt, die Rückmeldung der „Personalchefs“ wird auf dem Laufzettel vermerkt. Sechs bis sieben Gespräche sind jeweils zeitlich machbar, wenn der Schüler das Angebot in vollem Umfang für sich nutzt. Die Arbeitgeber nehmen sich extra einen oder sogar beide Tage frei.

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