Neustadt Zukunft der Schule auf dem Prüfstand

Zu den kleinen Grundschulen in Rheinland-Pfalz, bei denen das Land prüfen will, ob sie in Zukunft weitergeführt werden können, gehört auch die in Esthal. Sie steht auf der Liste der Grundschulen, die höchstens zwei Klassen haben.

Wie gestern und am 24. Januar auf der Seite „Südwestdeutsche Zeitung“ berichtet, hat das Ministerium für Bildung „Leitlinien für ein wohnortnahes Grundschulangebot“ vorgelegt, Der Lehrerverband VBE hatte bereits zuvor befürchtet, dass die Landesregierung kleine Grundschulen schließen wolle und unter den Gefährdeten auch die Schulen in Esthal und Lindenberg genannt. Nach Auskunft von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) vom Dienstag soll allerdings Lindenberg weiter erhalten bleiben, weil sich abzeichne, dass die Klassenzahl dort in den nächsten Jahren wieder auf drei ansteigen könne. Esthal hat derzeit 30 Schüler. Die Kindertagesstätte in Esthal – mit den künftigen Schülern – ist mit 37 Kindern voll belegt. Auf den RHEINPFALZ-Bericht vom 24. Januar hatten der Lambrechter Verbandsbürgermeister Manfred Kirr, der Lindenberger Ortsbürgermeister Reiner Koch und CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Ralf Kretner reagiert und unter anderem darauf verwiesen, wie wichtig diese Grundschulen für die Gemeinde sind. Deren Bevölkerungsentwicklung sei auch davon abhängig, ob sie Angebote wie Kindertagesstätten und Grundschule vor Ort hätten, Auch die Neidenfelser Ortsbürgermeisterin Sybille Höchel hat sich dazu zu Wort gemeldet. Neidenfels ist Sitz der Gemeinsamen Grundschule Neidenfels/Frankeneck. „Was bedeutet eine Schließung einer Grundschule in einer kleinen Gemeinde? Dies ist anscheinend eine Frage, die nur die Bürger und deren Bürgermeister beantworten können - aber nicht die politischen Ämter, die eine solche Idee verfolgen“, schreibt Höchel. Sie habe die Befürchtung, dass alles nur aus einem finanziell einseitigen Gesichtspunkt gesehen werde. „Dass eine eigene Grundschule eine Gemeinde auch attraktiver macht, junge Familien im Ort bleiben oder zuziehen, wird außer Acht gelassen. Die Gemeinden werden zu bloßen Wohnsiedlungen verkommen.“ Eine Schließung der Schule bedeute eine massive Schwächung der Gemeinde und beinhalte die regelrechte Zerstörung der Dorfkultur. Höchel: „Dies dürfen wir uns als kleinere Gemeinden nicht gefallen lassen und müssen uns wehren!“ |ff

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