Am Rande der Bande Warum in Forst vorerst kein Fußball gespielt wird

Der TV Ruppertsberg muss nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem TuS Forst alleine antreten.
Der TV Ruppertsberg muss nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem TuS Forst alleine antreten.

Die Fußballsaison 2022/2023 war bei den Männern die bisher erfolgreichste in der Geschichte der Verbandsgemeinde Deidesheim. TuS Niederkirchen und TSG Deidesheim stiegen gemeinsam in die Bezirksliga Vorderpfalz auf, TuS Niederkirchen II und SG Forst/Ruppertsberg in die B-Klasse, die Deidesheimer B-Junioren in die Landesliga Vorderpfalz. Allerdings verschwindet nach Meckenheim mit Forst inzwischen eine zweite Ortsgemeinde von der Fußballlandkarte.

In der Saison 2023/2024 kommen aus der Verbandsgemeinde Deidesheim sieben aktive Männerfußballmannschaften. Davon stellen die TSG Deidesheim und TuS Niederkirchen alleine jeweils drei. Die siebte kommt vom TV Ruppertsberg, der inzwischen wieder alleine antritt, denn die Spielgemeinschaft mit TuS Forst ist inzwischen aufgelöst worden. „Das ist völlig einvernehmlich erfolgt. Der Vorstand des TuS Forst sieht sich aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Lage, den Verein zu führen“, teilte Marc Vierling mit. Er ist mit der SG als Trainer in die B-Klasse aufgestiegen und bleibt dem TV Ruppertsberg als Coach erhalten. Er gehe davon aus, dass „es langfristig in Forst keinen Fußball mehr geben wird“.

Aufstiegsrecht ein Verwaltungsakt

Dass die Ruppertsberger dass Aufstiegsrecht in die B-Klasse wahrnehmen dürfen, habe allerdings einigen Verwaltungsaufwand erfordert. „In der SG war der TuS Forst federführend. Deshalb mussten das wir vor dem Ende der Saison beim Südwestdeutschen Fußball-Verband eine entsprechende Änderung beantragen. Ansonsten hätten wir in der C-Klasse antreten müssen“, erklärte Vierling.

Die Spieler, die bisher für die SG mit Forster Pass gespielt hätten, seien nun nach Ruppertsberg gewechselt. „Wir haben unsere Neuzugänge paritätisch auf beide Vereine aufgeteilt. Kurios ist, dass der TuS Forst Ablösesummen für Spieler von uns hätte verlangen können“, erzählt er. Jugendspieler seien nicht betroffen, da beide Vereine seit der Auflösung des JFV Mittelhaardt über keine mehr verfügten.

„Gallisches Dorf“

Grundsätzlich sei es auch weiterhin möglich, den Forster Rasenplatz zu nutzen. Dieser befinde sich inzwischen jedoch in einem schlechten Zustand. „Es gibt dort Probleme mit der Bewässerung. Er trocknet deshalb immer mehr aus. Zum Glück haben wir selbst eine tolle Sportanlage“, stellt Vierling fest.

Den TV Ruppertsberg sehe Vierling in Anlehnung an die Asterix-Comics in der Verbandsgemeinde „als gallische Dorf in unserer Region“. Der Grund sei, dass überhaupt kein Geld an die Spieler gezahlt werde. „Die TSG Deidesheim und TuS Niederkirchen haben hier andere Möglichkeiten. Bei uns geht es nur um Spaß am Fußball und Kameradschaft.“Alle Spieler statte der Verein über Sponsoren mit Sportkleidung aus, „aber dabei bleibt es auch“. In der B-Klasse Rhein-Mittelhaardt, Staffel West, peile er trotzdem als Aufsteiger einen Platz in der oberen Tabellenhälfte an.

In einem Bereich sei der Verein aber in der Region spitze. Der TV Ruppertsberg verfügt inzwischen über eine sehr rührige eSport-Abteilung. „In zwei Disziplinen, die sich durch die verwendete Spielekonsole unterscheiden, sind mir Verbandsmeister geworden“, erklärt Marvin Sarrwat, der für den eSport zuständig ist und ansonsten die Fußballmannschaft als Kapitän auf den Platz führt.

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