Neustadt Viel Tradition im Spiel

«Niederkirchen.» Morgen, Sonntag, trifft im Ahrtal viel Tradition aufeinander: In Bad Neuenahr-Ahrweiler treten um 13 Uhr mit den beiden Frauenfußball-Regionalligisten SC 13 Bad Neuenahr und 1. FFC Niederkirchen zwei Mannschaften gegeneinander an, deren Vorgängervereine nicht nur 1990 Gründungsmitglieder der Bundesliga, sondern auch jeweils einmal deutscher Meister waren.

Wenn sich ältere Anhänger beider Mannschaften morgen im Appolinarisstadion begegnen, haben sie sich viel zu erzählen. Nach den glorreichen Zeiten im vergangenen Jahrhundert wurden jedoch sowohl Bad Neuenahr als auch Niederkirchen Opfer der Entwicklung, dass sich auch die Topclubs des Männerfußballs zunehmend im Frauenfußball engagieren und es aufgrund einer Neuordnung der Spielklassen für kleine Vereine immer schwieriger wird, sich in der Ersten oder Zweiten Bundesliga zu etablieren. In der drittklassigen Regionalliga Südwest haben es beide Clubs jedoch inzwischen zu etwas gebracht. Während die Niederkirchenerinnen einen neuen Anlauf nehmen, um den weiterhin nur einen Punkt mehr aufweisenden Zweitplatzierten TSV Schott Mainz zu überholen, empfängt der SC Bad Neuenahr den FFC in seinem viertem Regionalligajahr nach dem Abstieg aus der Zweiten Liga immerhin als Tabellensechster. Niederkirchens Trainer Niko Koutroubis traut dem morgigen Kontrahenten auch zu, dass es für diesen bald noch weiter nach oben geht. „Der SC Bad Neuenahr ist für die Zukunft gut aufgestellt. Das Konzept, eigene junge Spielerinnen auszubilden, fruchtet dort sehr gut. Die U17 ist ungeschlagener Tabellenführer der B-Juniorinnen-Regionalliga Südwest und bildet ein gutes Fundament für künftige Erfolge“, lobt er den Sportclub. Zurzeit fehle es der jungen Mannschaft allerdings noch etwas an Erfahrung. In Bad Neuenahr wird dem FFC wieder der komplette Kader zur Verfügung stehen, was dem Pfälzer Trainerteam Hoffnung macht, dort ebenfalls drei Punkte mitzunehmen. „Wir sind inzwischen seit zehn Spielen ungeschlagen und wollen diese Serie unbedingt fortsetzen, um den Abstand zur Tabellenspitze nicht noch größer werden zu lassen“, stellt Nico Koutroubis klar. An diesem Wochenende wird dazu auch ein Erfolg im Ahrtal erforderlich sein, denn sowohl Spitzenreiter SG 99 Andernach als auch der TSV Schott Mainz treffen morgen, 14 Uhr, zu Hause auf Abstiegskandidaten. Andernach erwartet den SC Siegelbach, Mainz den FC Speyer 09. Obwohl Kristin Götz beim 5:2-Heimsieg gegen den 1. FFC Montabaur nicht getroffen hat, belegt sie weiterhin mit 19 Toren den ersten Platz der Regionalliga-Torjägerliste. Silvana Arcangioli eroberte mit ihren beiden Treffern Platz zwei in dieser Wertung. Dem SC Bad Neuenahr fehlt dagegen eine Toptorjägerin, denn ihre bisher beste Offensivspielerin Celina Mäder belegt mit neun Toren lediglich Platz 14.