Neustadt VfL-Angriff erneut zu harmlos

Neustadt. Im Duell der beiden einzigen Fußball-Verbandsligisten, die noch im laufenden Verbandspokalwettbewerb vertreten sind, verlor der VfL Neustadt gestern Abend zu Hause gegen den FV Dudenhofen mit 0:2 (0:1). Während der Elf von Trainer Demir Hotic am Wochenende der Sturz auf den letzten Tabellenplatz droht, festigten die Gäste ihren Platz in der Spitzengruppe – je nachdem, wie Hohenecken und Zeiskam am Wochenende spielen.

Personell sah es beim VfL so gut wie lange schon nicht mehr aus. Miguel Carvalho war ebenso wieder einsatzfähig wie Noel Rapp und hielt als einzige Sturmspitze auch die komplette Spielzeit durch. Fabian Ortlieb und Saban Sabani saßen wieder auf der Bank. Einschließlich der beiden A-Junioren Marius Mahla und Martin Niederhaus standen Demir Hotic sechs Einwechselspieler zur Verfügung. Nicht mehr zum Kader gehört der erst kurz nach Saisonbeginn verpflichtete Stürmer Yvan Doum Choubdie. Hotic: „Ivan hat private Probleme, die ein weiteres Engagement verhindern.“ Um der schnellen Dudenhofener Offensive wirkungsvoll begegnen zu können, ließ der VfL-Coach sein Team mit einer Viererabwehrkette agieren. In dieser bekam Enrico Gottwald den Vorzug vor dem angeschlagenen Fabian Ortlieb, der selbst darum bat, nicht von Beginn an zu spielen, um am Mittwoch im Verbandspokal-Achtelfinale gegen den Oberligisten SV Gonsenheim fit zu sein. Gino Padberg und Jan Lintz sollten die gefährlichen FV-Außen kontrollieren. Tatsächlich traten die Gäste schwächer auf, als man dies von ihnen gewohnt ist. Von ihrem schnellen Kombinationsspiel war überhaupt nichts zu sehen, was sicherlich auch auf den durch den Dauerregen aufgeweichten Boden zurückzuführen war. In der Anfangsphase hatte der VfL sogar die größeren Spielanteile. Ardijan Dullajs Flachschuss aus halbrechter Position verfehlte das Gästetor knapp (17). Letztendlich blieb der Neustadter Angriff jedoch wie eine Woche zuvor in Rüssingen weitgehend harmlos. Dudenhofens Torwart Julius Höpfner musste erst in der 88. Minute, als sein Team bereits mit 2:0 führte, erstmals eingreifen, als er einen Schuss der Neustadter an die Latte abwehrte. Aufgrund der Harmlosigkeit des VfL vor dem gegnerischen Tor reichten den Gästen zwei Torchancen zu ihren zwei Treffern. In der letzten Minute der ersten Spielhälfte hatten sie zunächst Glück, dass ein Weitschuss von Rami Zein, der im zentralen Mittelfeld der auffälligste Akteur seines Teams war, von einem Neustadter Feldspieler für Torwart Reiner Schwartz unhaltbar abgefälscht wurde. Der Routinier, der zum zweiten Mal in Folge den Vorzug vor Dennis Karn erhielt, hatte zwar ebenso wie sein Gegenüber wenig zu halten, bewies aber große Übersicht und wehrte manchen Gästeangriff bereits außerhalb des Strafraums ab. Nach der Pause mussten die Zuschauer bis zur 80. Minute warten, um wieder eine Strafraumszene zu sehen. Und diese führte prompt zum 2:0. Nach einem Konter spielte Julian Scharfenberger den Ball von links zum ebenso unbewachten Marius Wittemann, der keine Mühe hatte, Schwartz zu überwinden. Die Moral stimmte bei den Neustadter immerhin, denn kämpferisch konnte man ihnen keinen Vorwurf machen. Während sich Dudenhofens Trainer Christian Schultz trotz mäßiger Leistung seines Teams nach dem Spiel über seinen ersten Sieg an der Haidmühle freuen durfte, war Hotic geknickt, nimmt aber die insgesamt positive Entwicklung im Verein zur Kenntnis. „Reiner Schwartz nahm bei den ersten Trainingseinheiten mit A-Junioren eine Vorbildfunktion ein“, lobte Hotic seinen inzwischen beim VfL auch als Trainer tätigen Schlussmann. Schwartz war eingesprungen, nachdem A-Junioren-Trainer Eduard Neu aufgegeben hatte. „Ich werde mir das Spiel der A-Junioren in Wachenheim ansehen. Gerne kann Reiner dabei auf Torunay Demir und Jan Lintz zurückgreifen“, informierte er. A-Junioren können sich nicht in der Ersten Mannschaft festspielen, sondern sind immer in beiden Teams einsetzbar.