Ruppertsberg Teehaus Ruppertsberg: Beliebt als Hochzeitslocation

Ein Schmuckstück aus dem 19. Jahrhundert.
Ein Schmuckstück aus dem 19. Jahrhundert.

Seit gut zwei Jahren erstrahlt das Ruppertsberger Teehaus, das bei einem Brand 2014 schwer beschädigt wurde, wieder in alter Schönheit. Beliebt ist der markante Gartenpavillon aus dem 19. Jahrhundert vor allem als Location für Trauungen.

„Die Nachfrage nach Terminen für Trauungen ist super“, sagt Birgit Franz, Vorsitzende des Fördervereins Teehaus Ruppertsberg. Das historische Teehaus ist eine Außenstelle des Deidesheimer Standesamtes, Paare können sich dort trauen lassen. „Die Terminvergabe läuft über die Verbandsgemeinde Deidesheim“, erklärt die Vereinsvorsitzende. Schließlich müssten ja Standesbeamten zur Verfügung stehen. Die Paare kämen nur zum Teil aus der Region, Ortsfremde entdeckten den Pavillon beispielsweise im Internet oder im Urlaub. Pro Tag gibt es maximal drei Trauungen.

Auf Wunsch bietet der Pächter des Teehauses, Jean-Philippe Aiguier vom Hofgut Ruppertsberg, im Anschluss an die Trauung einen Empfang für die Gäste an. Vor der Terrasse des Teehauses und auf dem Gelände des Hofgutes sei insgesamt ausreichend Platz für drei Gesellschaften, erklärt Aiguier. „Wir haben das so konzipiert, dass die Gruppen sich gegenseitig nicht stören.“ Das Angebot werde sehr gut angenommen, besonders von Paaren, die von außerhalb kommen.

Hohe Aufenthaltsqualität

Neben standesamtlichen Trauungen sind im Teehaus auch Empfänge, Foto-Shootings, kleine Familienfeiern und Tagungen möglich. Die Vermietung läuft direkt über den Pächter. Für kleine Veranstaltungen sei das Teehaus sehr gut geeignet, es verfüge über die nötige Infrastruktur und biete eine hohe Aufenthaltsqualität, erklärt Aiguier. Als „gastronomischer Satellit“ könne das Gebäude dagegen nicht genutzt werden. Das würde „sehr schnell zu Lasten des aufwendig restaurierten Interieurs gehen“, sagt der Pächter.

Das Ruppertsberger Teehaus wurde um 1844 im Zusammenhang mit der Hofanlage für den Weingutsbesitzer Ludwig Heinrich Wolf aus Wachenheim gebaut. Die Denkmaltopographie des Landkreises Bad Dürkheim bezeichnet den Pavillon als „einen der größten und anspruchsvollsten seiner Art in der Pfalz“. Einen unmittelbaren praktischen Zweck hatte das Bauwerk seinerzeit nicht. Im November 2014 wurde das Teehaus, das damals noch im Besitz des Weinguts Dr. Bürklin-Wolf war, durch einen Brand schwer beschädigt. 2017 übernahm ein eigens dafür gegründeter Förderverein die Eigentumsrechte –und -pflichten. Dieser sorgte dafür, dass der Pavillon restauriert werden konnte. Außerdem soll er neu belebt werden. Im Mai 2021 wurde das Teehaus in die Verantwortung des Hofguts Ruppertsberg übergeben.

Weitere Spenden nötig

„Gebaut, aber längst noch nicht bezahlt“: Mit diesen Worten wirbt der Ruppertsberger Ortsbürgermeister Heiner Weisbrodt auch für weitere Spenden. Rund ein Drittel der Kosten für den Wiederaufbau sei durch Spenden aufgebracht, der Rest mit einem Kredit finanziert worden. Der Verein habe diesen zinsgünstig bekommen, doch mittelfristig müsse für die Restsumme ein neuer Vertrag verhandelt werden. Auch würden irgendwann wieder Instandhaltungskosten anfallen. Weitere Spenden seien deshalb nötig.

Der Verein bemüht sich außerdem, durch eigene Aktivitäten Gelder zu erwirtschaften, beispielsweise durch Feste. Im März habe es auch eine Lesung gegeben, zu Gast war der Deidesheimer Architekturkritiker Wolfgang Bachmann, der auch Vereinsmitglied ist, berichtet Franz. Die Veranstaltung sei sehr schnell ausgebucht gewesen. „Die Mitglieder sind sehr aktiv.“ Doch dies sei auch nötig, denn die Finanzierung sei „auf Kante genäht“. Haupteinnahmequelle sei die Pacht.

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