Neustadt Stadtwerke rechnen mit stabiler Ertragslage

Die Stadtwerke Lambrecht GmbH plant für das Jahr 2017 mit einem Jahresergebnis von 485.000 Euro nach Steuern. Der Stadtrat hat dem Wirtschaftsplan zugestimmt.

Das eingeplante Ergebnis liegt nur unwesentlich unter dem des zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahres 2015 (mit 508.000 Euro), erläuterte Geschäftsführer Michael Frech. Zu dem positiven Abschluss sollen laut Plan vor allen die Gasversorgung mit geplanten 434.000 Euro (vor Steuern) und die Stromversorgung mit 210.000 Euro beitragen. Bei der Wasserversorgung ist ein Minus von 9000 Euro eingeplant. Beim Gas hätten die Stadtwerke einen Großkunden wegen Stilllegung der Produktion verloren, berichtete Frech. Dies wurde beim neuen Wirtschaftsplan bereits berücksichtigt. Wie die RHEINPFALZ mehrfach berichtete, hat die Bäckerei Hofmann in Lambrecht den Betrieb eingestellt. Die Planwerke berücksichtigten alle Kriterien, die heute abzusehen seien, sagte Frech. Nicht vorhersehbar seien allerdings die Wirtschaftskonjunktur und der Beschäftigungsgrad der Industriekunden. Die Stadtwerke rechnen mit einem Stromverkauf von 9,6 Millionen Kilowattstunden. Dazu kommen 10,2 Millionen Kilowattstunden über die Leitung durch das Netz der Stadtwerke. Der starke Anstieg von Umlagen und vorgelagerten Netznutzungsentgelten habe zum größten Teil durch Verbesserungen im Einkauf aufgefangen werden müssen, sagte Frech. Dennoch habe man die Strompreise zum 1. Januar leicht anpassen müssen (Die RHEINPFALZ hat am 17. November berichtet). Die Stadtwerke rechnen mit eine Gasverkauf von 66 Millionen Kilowattstunden bei einer gesamten Netznutzung von 279 Millionen Kilowattstunden. Beim Wasser ist der Verkauf von rund 247.000 Kubikmetern eingeplant, wie im Jahr 2015. Hier machten sich gestiegene Kosten für Unterhalt und Verbrauchsmaterial bemerkbar. „Allein ein Filterwechsel kostet 50.000 Euro“, verdeutlichte der Geschäftsführer das Problem. Beim Wasser stehen auch in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen an. Alle Hochbehälter seien überprüft worden, und man habe Mängel festgestellt. Die Behälter müssten in den nächsten drei bis vier Jahren saniert werden. Im kommenden Jahr werde man mit der Sanierung eines Hochbehälters in Lindenberg beginnen. Dafür sind Ausgaben von 130.000 Euro geplant. Fördermittel seien dafür beantragt in Form eines zinslosen Darlehens. Frech sagte, die kommenden Investitionen seien mit dem derzeitigen Wasserpreis nicht zu stemmen. Insgesamt sieht der Plan Investitionen von 811.000 Euro vor. Dazu gehören auch der Abbau von Freileitungen in Randbereiche, um die Gefahr von Baumbruchschäden zu verringern, und der Ausbau der Automatisierung von Netzleit- und Fernwirktechnik. Letztere seien aufgrund der teilweise weiten Strecken der Betriebseinrichtungen in den Talgemeinden unabdingbar. Beim Gas werden die Übergabestation im kommenden Jahr umgebaut und Hochdruckschieber im Leitungsnetz erneuert. Frech wies darauf hin, dass das 2016 in Kraft getretene Messstellenbetriebsgesetz verlange, den Bereich Messstellenbetrieb separat auszuweisen. Sogenannte intelligente Messstellen müssten nach und nach eingebaut werden. Damit müsse man im neuen Jahr beginnen. Allerdings sei noch kein einziges Modell für solche Messstellen auf dem Markt. Die Stadtwerke planen für die Zukunft auch die Anschaffung von zwei Elektrofahrzeugen. Die seien zwar keineswegs wirtschaftlicher als Benzin- oder Dieselfahrzeuge, aber Frech sieht darin den Markt der Zukunft. Die Stadtwerke wollten drei Ladestationen für Elektromobile im öffentlichen Bereich aufbauen. Hans-Jürgen Eberhardt (FWG) wies darauf hin, das die günstigeren Gaspreise sich bei den Kunden stärker bemerkbar machten als die leicht höheren Strompreise im kommenden Jahr. Er wertete als positiv, dass die Investitionen bis auf das beantragte zinslose Darlehen ohne weitere Kredite finanziert werden können. Günther Semmelsberger (SPD) wies auf die lokale Bedeutung der Werke hin: Die Mitarbeiter stammten überwiegend aus Lambrecht und Umgebung. Und mit ihren Gewinn trügen die Stadtwerke dazu bei, die Investition in die Lüftungsanlage des Gemeinschaftshauses zu finanzieren. Helga Greb (CDU) hob hervor, dass die Stadtwerke zum Klimaschutz beitrügen mit dem Angebot von „Grünstrom“ sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Der „persönliche und individuelle Service vor Ort“ unterscheide die Stadtwerke von den anderen Wettbewerbern auf dem Energiemarkt. |ff

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