Neustadt Selbstbewusstsein ja, Überheblichkeit nein

Hassloch. Als Tabellenführer reist die TSG Haßloch am morgigen Samstag zum HV Vallendar. Anpfiff der Begegnung beim Drittletzten der Handball-Oberliga Rheinland-Rheinhessen-Pfalz-Saar ist um 18 Uhr. Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Pfälzer das Spiel nicht. Die Tabelle täuscht in der ausgeglichenen Liga mitunter über das wahre Leistungsvermögen einer Mannschaft hinweg.

Die Niederlage des Bundesligisten Rhein-Neckar-Löwen in Erlangen kam da TSG-Trainer Ralf Schmitt gerade recht: „Da sieht man, dass man als Spitzenteam auch bei einem Abstiegskandidaten verlieren kann. Ich denke, meine Mannschaft ist dadurch gewarnt.“ Selbstbewusstsein ja, Überheblichkeit nein – so will Schmitt in das nächste Gastspiel gehen. „Vallendar ist heimstark, aber ich denke, wir werden das packen. Es ist das letzte Spiel des Jahres, das wir irgendwie über die Runden bringen müssen“, sagt der Trainer, der seine Mannschaft nach dem schweren Saisonstart über dem Berg sieht: „Wir haben alles Schwere überstanden, die Abwehr steht stabil. der Kader ist komplett, das Training war gut.“ Schmitt erfreut sich derzeit sogar an einem Luxusproblem: Der Kader ist jetzt durch die zurückgekehrten Verletzten und weitere Neuzugänge inzwischen so groß, dass gar nicht alle einsatzfähigen Spieler Platz auf dem Spielberichtsbogen finden. Das Positive daran sei, so Schmitt, dass im Training alle Spieler Vollgas geben, um sich am Spieltag nicht auf der Tribüne wiederzufinden. Dass darunter die Stimmung leide, sei zwar eine Gefahr, doch weil Andreas Friedrich am 27. Januar ins Ausland geht und es sich bei Sebastian Winkelmanns Gastspiel bei der TSG nur um ein kurzes Intermezzo zu handeln scheint, wird bald jeder Akteur wieder einen Platz auf der Haßlocher Bank finden. Bei Winkelmann soll ein berufsbedingter Wohnortwechsel anstehen, informiert Schmitt, der zugleich betont, dass der TSG dadurch etwas an Qualität verloren gehe. Doch er sei sich sicher, dass er noch genügend Alternativen habe. Den kommenden Gegner hat Schmitt studiert. Nach dem „super Spiel gegen Budenheim“ kommt die nächste Mannschaft, die mit einer offensiven Abwehr spielt, genau zum richtigen Zeitpunkt. Einziger Unterschied: In Vallendar spielen auf der halb rechten Position zwei Linkshänder. „Da wird dann mehr Gefahr entstehen“, so Schmitt, der Vallendar im Angriff als sehr ausgeglichen besetzt ansieht: „Ein Super-Shooter fehlt, dafür machen sie gut Tempo von hinten heraus und gehen in der ersten und zweiten Welle volles Risiko. Das klappt mal, mal klappt es nicht – und erklärt diese extrem unterschiedlichen Ergebnisse.“ So gewann Vallendar gegen Nieder-Olm (37:22) und Bitburg (36:26) haushoch. Auf der anderen Seite stehen ebenso klare Niederlagen gegen die Topteams Illtal (19:26) und Zweibrücken (19:33). Zolt Kovacs hat derzeit den Status der Nummer 1 im TSG-Tor, Ilan Eigenmann, im Vorjahr aus Otterheim geholt, droht für morgen auszufallen. Er hat sich im Training einen Nerv im Rücken eingeklemmt und musste dann pausieren. Markus Löschner kann also im letzten Spiel des Jahres auf Einsatzzeit hoffen. (mame)

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