Neustadt Schleuserbanden: Durchsuchung in Neustadt

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Am frühen Dienstagmorgen sind an mehreren Orten in sechs Bundesländern Einsatzkräfte von Bundespolizei und Zoll in Häuser eingedrungen. Ein Einsatzort war Neustadt. Dort wurde sogar eine Waffe gefunden.

Im Auftrag der Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen der Staatsanwaltschaft in Kaiserslautern wurde ein koordinierter Schlag gegen eine Schleuserbande wegen des Verdachts der illegalen Anwerbung von Arbeitskräften aus Moldawien und Georgien vorgenommen. Bei einem der durchsuchten Objekte handelte es sich RHEINPFALZ-Informationen zufolge um ein Mehrfamilienhaus in der Konrad-Adenauer-Straße in der Neustadter Innenstadt. Passanten haben ab 6 Uhr dort Polizisten gesehen. Die Bundespolizei spricht nur allgemein von „Durchsuchungsobjekten in Neustadt“.

Insgesamt waren 1169 Kräfte im Einsatz, um über 40 Objekte zu durchsuchen. Hintergrund der Ermittlungen ist nach Angaben der Bundespolizeidirektion in Koblenz eine Tätergruppierung aus der Vorderpfalz, die im Verdacht steht, über ein Netz aus Personalvermittlungsfirmen eine Vielzahl von Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staaten angeworben und unter Verwendung gefälschter Ausweispapiere nach Deutschland eingeschleust zu haben. Sie sollen dann als Leiharbeiter vermittelt worden sein. Außerdem bestehe der Verdacht, dass die Entlohnung der eingeschleusten Arbeiter „deutlich unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns erfolgt“ sei, so die Bundespolizeidirektion.

Aktuell laufen gegen 23 Beschuldigte Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, der Urkundenfälschung, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Erwerbstätigkeit von Ausländern ohne erforderlichen Aufenthaltstitel im größeren Umfang. Bei der Durchsuchung in Neustadt wurden zudem Drogen „in nicht geringer Menge“ sowie ein Langwaffe sichergestellt.

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