Neustadt Neustadt-Hambach: Disney untersagte dem Theaterverein die Aufführung eines Stückes

Die Theatergruppe Petunienkopf präsentiert an einem der Festivaltage im „Theater in der Kurve“ die ersten 35 Minuten ihres Spiel
Die Theatergruppe Petunienkopf präsentiert an einem der Festivaltage im »Theater in der Kurve« die ersten 35 Minuten ihres Spielfilms »Das Haus der Diebe«.

Seit zehn Jahren engagiert sich der Theater- und Kulturförderverein Hambach (Thuk) für die Belebung von Musik, Literatur und Theater vor Ort und pflegt kulturellen Austausch mit anderen Vereinen, Gruppen und Ensembles. Das Festival „Träumer und Taten“ vom 22. bis 27. Mai zeigt nun ein Kaleidoskop der Aktivitäten und lädt zum Mitmachen und Mitfeiern ein. Ebenso bunt sind die Veranstaltungsorte: ein Weingut, ein Friseursalon, die „Schlossgass“ und natürlich auch das „Theater in der Kurve“.

„Ursprünglich hatten wir zur Geburtstagsfeier ein großes, bekanntes Stück im Neustadter Saalbau geplant“, berichtet Hedda Brockmeyer, die Leiterin des „Theaters in der Kurve“. Das Projekt sei gescheitert, weil die mächtige Disney-Company die Aufführungsrechte verweigerte. In der Krisensitzung des Vereinsvorstandes, dem als Gründungsmitglieder neben Brockmeyer auch Thomas Schäffer, Heinz Kindler und Anja Fecht angehören, wurden überraschend schnell viele neue Ideen gefunden. „Wir entschlossen uns, aus eigenen Möglichkeiten etwas zu gestalten, nach nur einer intensiven Besprechung stand das Programm quasi fest“, erinnert sich Brockmeyer. „Unser zündender Gedanke: etwas in Hambach und für Hambach sowie seine Besucher anzubieten. Letztlich sind wir Disney für seine Absage dankbar, das wird nun viel schöner!“

Inzwischen dankbar für Absage

So passe das Festival „Träumer und Taten“ wie angegossen zum vielseitigen Engagement des Theater- und Kulturfördervereins, der 2008 gegründet wurde. Bereits 2007 fanden sich Kulturinteressierte, darunter die späteren Gründungsmitglieder, zusammen, und wirkten beim Jubiläum „175 Jahre Hambacher Fest“ mit. Ein Jahr danach war die Vereinsgründung des Thuk unter Dach und Fach. „Wir sind keineswegs auf die Sparte Theater festgelegt. Beinahe alles, wofür man eine Bühne und Publikum braucht, darf sich bei uns oder mit unserer Hilfe entfalten. Musikalische Programme finden ebenso ihren Platz wie Lesungen, offene Bühnen und literarische Weinproben“, sagt Brockmeyer. Das Angebot von Kinder- und Jugendtheatergruppen gilt seit Beginn als fester Bestandteil der Vereinsarbeit. Daneben bietet man wechselnde Workshops für Erwachsene und seit kurzem eine professionelle Schauspielsparte. Legendär sind die Dorfführungen, so die mit dem „Hambacher Schultheiß“. Großprojekte wie die beiden Konzerte mit „Maybebop“ im Saalbau, bei denen der eigens dafür gegründete „Maybechor“ mit jeweils 150 Sängern die Aufführung bereicherte, sieht man als Glanzpunkte der Vereinsarbeit.

Nach Pfingsten in Hambachs Gassen unterwegs

Ein weiterer Glanzpunkt bahnt sich nun mit dem sechstägigen Festival gleich nach Pfingsten an, das die Kreativität der verschiedenen Gruppen und Akteure auch in Hambachs Gassen, Höfen und Kellern zeigen möchte. Viele der 80 Vereinsmitglieder seien als Darsteller unterwegs oder agierten an den einzelnen Station als Helfer, unterstützt von Freunden und Bekannten, so die Theaterleiterin. Und im Garten des Theaters ist jeweils eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn eine Fotoausstellung zur Vereinsarbeit der vergangenen zehn Jahre zu sehen.

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