Neustadt Neuer Rasenplatz in Iggelbach

Getestet und für gut befunden: Die Damen vom Fußball-Verbandsligisten TuS Heltersberg trafen am Samstag auf dem neuen Rasen auf
Getestet und für gut befunden: Die Damen vom Fußball-Verbandsligisten TuS Heltersberg trafen am Samstag auf dem neuen Rasen auf die Landesliga-Spielerinnen vom SV Kottweiler-Schwanden.

Elmstein: Vor einem Jahr trainierten und spielten die Sportler des SV Iggelbach noch auf einem roten, staubigen Hartplatz. Dieser musste einem neuen, 207.000 Euro teuren Rasenplatz weichen, den die Vereinsmitglieder und Freunde größtenteils in Eigenleistung erneuert haben. Am Samstag wurde er eingeweiht und direkt getestet – bei vier Fußballbegegnungen.

Nach einjähriger Bauzeit, in der Vereinsmitglieder und Freunde 2500 Arbeitsstunden ehrenamtlich leisteten, hat der Sportverein Iggelbach mit Staatssekretär Günter Kern (SPD) seinen neuen Naturrasenplatz am Leimener Weg in Iggelbach am Samstag eingeweiht. Die Gesamtkosten von 207.000 Euro wurden ohne Kredit gestemmt. Schon in seinem Gründungsjahr 1965 hatte der SV Iggelbach (SVI) zwei aktive Fußballmannschaften und drei Juniorenteams zum Spielbetrieb gemeldet. Einen eigenen Sportplatz besaß er aber nicht. Der jetzt umgebaute Hartplatz, mit dessen Bau 1934 begonnen worden war, war damals noch nicht fertig. Trainiert wurde deshalb auf holprigem Waldboden um einen riesigen Felsbrocken herum, der erst beim späteren Weiterbau gesprengt wurde. Pflichtspiele trug der SVI auf dem ehemaligen Sportplatz des VfL Elmstein im Ortsteil Schafhof aus. Das eigene Sportgelände war nach aufwendigen Rodungs- und Erdarbeiten erst im Sommer 1966 spielbereit.

Hartplatz war eine Zumutung

Bis Mai 2017 trug der SV Iggelbach, mittlerweile in die B-Klasse Rhein-Mittelhaardt aufgestiegen, seine Pflichtspiele auf dem Gelände aus, das Landesforsten Rheinland-Pfalz gehört. Für Akteure wie Zuschauer war der Hartplatz oft eine Zumutung: Sommers knüppelhart und staubig, bei feuchter Witterung morastig und von Pfützen übersät. „Zehn Jahre“, sagt der Vereinsvorsitzende Lucien Spill, „hat der SV Iggelbach auf die Zusage der Zuschüsse des Landes gewartet.“ Vergangenes Jahr gab es endlich grünes Licht aus Mainz. Von den 207.000 Euro Kosten übernimmt das Land 96.000 Euro. Staatssekretär Günter Kern (SPD) gab den Rasenplatz bei einer Sportveranstaltung mit anschließendem Sommerfest frei und zollte dabei dem Engagement der Iggelbacher großen Respekt: „Ich kann dem SV Iggelbach zu seinen Mitgliedern nur gratulieren.“ Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU), Landrat des Kreises Bad Dürkheim, freute sich, nach den Sportplätzen in Neidenfels, Lambrecht und Elmstein den vierten Rasenplatz im Tal einweihen zu dürfen: „Ich denke, solch ein Ereignis verleiht einem Verein einen neuen Schub.“ Den Begriff „Aufbruchstimmung“ verknüpfte der Lambrechter Verbandsbürgermeister Manfred Kirr (parteilos) mit dem beispielhaften Engagement der SVI-Mitglieder.

Zaun als Schutz vor Wildschweinen

Über 65 Mitglieder und Ehrenamtliche waren am Umbau des Geländes beteiligt. „Über 2500 freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet“, berichtete Vereinschef Spill. In Eigenleistung seien um die Anlage 600 laufende Meter Randsteine gesetzt und dazu 17 Tonnen Beton angerührt worden. 350 Quadratmeter Verbundpflaster verlegten die Helfer. Neben der 5200 Quadratmeter großen Rasenfläche, die täglich von zwei Mährobotern zwölf Stunden lang abgegrast wird, ist für die Leichtathleten eine Laufbahn mit Weitsprungbereich angelegt. Insbesondere zum Schutz vor ungebetenen Wildschweinen wird das neue Sportgelände von einem zwei Meter hohen Gitterzaun umschlossen und zusätzlich von drei Kameras überwacht, die der Elmsteiner Gastronom Christian Roth vom Kuckucksstübchen den Iggelbachern spendete. Roth ist einer von zahlreichen Sponsoren, die den Verein mit insgesamt 20.000 Euro finanziell unterstützten. So übernahm der Iggelbacher Düngemittelhersteller Lebosol GmbH die Kosten für eine vollautomatische Dosieranlage und liefert künftig den notwendigen Flüssigdünger, der, mit Wasser vermischt, gleichmäßig auf die Rasenfläche verteilt wird. Dafür sorgt eine mit zwölf Köpfen ausgestattete Beregnungsanlage. Laut Werner Klein vom SVI, für den Betrieb zuständig, wurden unter dem Rasen 350 Meter Rohre und 500 Meter Elektrokabel verlegt.

Verein investierte 37.000 Euro

Zu den Sponsorengeldern zählen auch Einnahmen aus der Spendenaktion Patenschaft für Rasenflächen. Aus der Vereinskasse hat der SV Iggelbach 37.000 Euro investiert. „Wir mussten kein Darlehen aufnehmen, betonte Spill stolz. Gleich testen durften das neue Grün Fußball-Junioren aus dem Tal, die Alte-Herren-Mannschaft des SVI, die Verbandsligafrauen von TuS Heltersberg gegen Landesligist Kottweiler-Schwan (7:1) und die aktuelle B-Klasse-Elf des SVI gegen die SG Heltersberg/Geiselberg (2:2). Vorführungen der Turnmädchen und die Line-Dance-Gruppe des VfL Elmstein rundeten das Festprogramm ab.

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