Neustadt Mit Riesling und Spätburgunder zum Sieg

Julian Schreieck aus Maikammer hat den Bundesentscheid für Jungwinzer gewonnen. Der Wettbewerb, der von der deutschen Landjugend ausgerichtet wird, fand dieser Tage im rheinhessischen Nierstein statt. Die Urkunde wird Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt dem 21-Jährigen beim Deutschen Bauerntag in Erfurt am 24./ 25. Juni überreichen.

Jedes Jahr richtet die deutsche Landjugend für alle Berufe im Forst- und Gartenbau Wettbewerbe auf Bundesebene aus. Doch dafür müssen sich die Kandidaten qualifizieren. Im Frühjahr, erzählt der angehende Winzer Julian Schreieck – er ist zurzeit im zweiten Lehrjahr –, habe die erste Stufe des Berufswettbewerbs auf Schulebene stattgefunden. Daran nehmen freiwillig Lehrlinge des zweiten und dritten Ausbildungsjahres teil. Allgemeine Wissensfragen würden gestellt, theoretische und praktische Aufgaben seien zu erledigen. Da habe er Platz zwei belegt, berichtet er. Die zwei besten sind im Mai zum Landesentscheid nach Weisenheim am Sand gefahren, wo der 21-Jährige das Rennen machte. Nun durfte der Maikammerer zum Bundesentscheid nach Nierstein reisen. „Wir mussten zwölf Flaschen Wein mitbringen, die wir den über 200 Gästen präsentieren sollten“, erzählt Schreieck. Die, die wie er aus einem Weingut stammen, sollten je sechs von Zuhause und vom Lehrbetrieb auswählen. Er habe sich für Riesling und Spätburgunder entschieden. Und wie bei den anderen Wettbewerben galt es auch hier, Wissen und Können in Theorie und Praxis unter Beweis zu stellen: Ein Gerät für die Bodenbearbeitung musste er erklären und montieren, im Keller die Filtrationsvorbereitung erläutern und den Schwefelgehalt bestimmen. Als weitere Herausforderung beschreibt Julian die simulierte Weinbergswanderung mit Journalisten. Die „Pressevertreter“, hinter denen sich Lehrer und Betriebsinhaber verbargen, hätten neugierige und kritische Fragen gestellt. „Das war wirklich nicht ganz einfach“, blickt Schreieck zurück. Besonders gut gefallen hat dem jungen Mann indessen, dass er viele Kollegen aus anderen Weinbaugebieten Deutschlands kennenlernte. Mit 88,8 Punkten hatte Schreieck am Ende die Nase knapp vor dem Mitbewerber aus Rheinhessen vorn. Ein Edelstahltank sowie Holzpellets waren neben der Urkunde der Lohn. Außerdem darf der 21-Jährige nächstes Jahr zur Grünen Woche nach Berlin und auch nach Brüssel reisen. Darauf freue er sich ganz besonders, sagt er. Schreieck, dessen Eltern gemeinsam mit Onkel und Tante das Wein- und Sekthaus Schreieck in Maikammer betreiben, hat, wie er sagt, schon recht früh gewusst, dass er auch Winzer werden möchte, „weil mir die Arbeit gefällt“. Deshalb habe er sich bereits zwei Jahre vor dem Abitur um einen Ausbildungsplatz beworben. Das erste Lehrjahr hat er bei Darting in Bad Dürkheim absolviert, in seinem zweiten ist er beim Weingut Dr. Wehrheim in Birkweiler. Danach will Schreieck im Herbst sein Studium in Geisenheim beginnen. (giw)

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