Neustadt Kapelle mit 60-jähriger Tradition

Dass das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr heute, Freitag, in Ruppertsberg spielt, hat damit zu tun, dass eine Ruppertsberger Musikerin dort spielt. Dass es ein Benefizkonzert für die Ruppertsberger Blaskapelle wird, tut der Ruppertsberger Kapelle gut. Hat sie sich doch inzwischen stark verjüngt mit 16 Blasmusikern unter 18 Jahren.

Vor vier Jahren hat sich die Kapelle mit damals 20 Musikern als Verein selbstständig gemacht, sie war zuvor als Abteilung des Turnvereins organisiert. Die Ruppertsberger Blaskapelle als eingetragener gemeinnütziger Verein zählt nun 45 aktive Musiker und hat keine Nachwuchssorgen.

Vorsitzender, Musiker und Allroundmann ist Roland Isselhard, stellvertretender Vorsitzender und Musiker Heinrich Weisbrodt. Als ein Glücksgriff wird es bei der Kapelle bewertet, mit Konzertsänger Wolfgang Kistner (Ruppertsberg) einen exzellenten Musiker und Dirigenten gefunden zu haben.

Die Blaskapelle blickt auf eine über 60-Jährige Tradition zurück. Ernst Rau und Fritz Braun hatten als ehemalige Fußballfreunde 1952 beim Turnverein Ruppertsberg eine Musikabteilung gegründet. Einen besonders großen Auftritt hatte sie 1972 bei der ersten Ruppertsberger Weinkerwe im großen Winzerhof vom Kapellmeister Ernst Rau in der Schlossstraße. „De Raue Ernst“, wie der leidenschaftliche Musiker in seinem Heimatort Ruppertsberg genannt wurde, war über 52 Jahre als Dirigent aktiv tätig und bildete zudem auch immer wieder junge Musiker aus.

Als Musiker sind die Gründungsmitglieder Engelbert Bien und Pirmin Köhr immer noch aktiv. Sogar international geht es in der Ruppertsberger Blaskapelle zu: Jacqueline Anspach ging berufsbedingt für ein Jahr nach Amerika und nahm ihre Trompete mit, während ein im Weindorf zu Besuch weilender amerikanischer Musiker von der Kapelle begeistert war, mitspielen durfte und sich als aktives Vereinsmitglied eintragen ließ.

Einem Höhepunkt blickt die Ruppertsberger Blaskapelle heute, Freitag, 21. März, um 20 Uhr in der Stadthalle Deidesheim entgegen, wo 65 Musikstudenten in Uniform vom Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr, Standort Düsseldorf, mit einem Benefizkonzert zugunsten der Jugendarbeit der Ruppertsberger Blaskapelle in Aktion sein werden. Die Schirmherrschaft hat Ortsbürgermeisterin Ursula Knoll übernommen.

Das Konzert hat die Ruppertsberger Musikerin Steffi Schmidt vermittelt. Sie ist bereits seit zehn Jahren aktives Mitglied der Ruppertsberger Blaskapelle, entschied sich für den Dienst in der Bundeswehr (wir haben gestern auf der Seite „Kultur regional“ berichtet). Denn dort kann sie nach erfolgtem Master-Abschluss sportliche, musikalische und pädagogische Schwerpunkte miteinander vereinbaren. (rr)

x