Neustadt „Kader war zu klein, wir mussten aufstocken“

Neustadt. Gut gerüstet möchte Wasserball-Bundesligist SC Neustadt in die neue Saison starten, die im Herbst beginnt. Sechs Verstärkungen hat Manager Michael Heinz bereits an Land gezogen. „Unser Kader war im vergangenen Jahr einfach viel zu klein. Wir mussten unbedingt aufstocken“, betont Heinz.

Die genauen Spieltermine hat der Deutsche Schwimmverband (DSV) noch nicht veröffentlicht. Fest steht schon jetzt, dass sich die Wasserballfans auf ein spannendes Derby mit der Mannschaft der SGW Leimen/Mannheim freuen dürfen. Das badische Team ist, nach dem Abstieg aus der Ersten Liga vor zwei Jahren, wieder in die höchste Spielklasse aufgestiegen. Kleiner Rückblick: Der SCN beendete die Saison auf einem hervorragenden zehnten Platz, nachdem das Team im Platzierungsturnier stark aufgetrumpft hatte. In den vorangegangenen Rundenspielen der Saison 2013/2014 hatten die Pfälzer mehrmals Pech in ihren Auswärtsspielen und mussten Niederlagen zum Teil deshalb quittieren, weil Trainer Janusz Gogola von den vorhandenen Spielern mit ausländischen Pässen entsprechend der damals noch gültigen Regel nur jeweils zwei im Aufgebot der 13 Spieler berücksichtigen durfte. Dieses Problem ist mit einer Regeländerung gelöst worden, die auf Initiative des SCN zustande gekommen ist und für die neue Spielzeit gelten soll. Demnach sind alle EU-Ausländer uneingeschränkt einsetzbar. Davon profitiert nun der SCN, der mit David Csente (Ungarn), Fernando Mongrell (Spanien) und Bojan Matutinovic (Kroatien) bereits drei EU-Spieler im Kader hat. Mit Jorge Mongrell kommt der 23-jährige Bruder von Fernando Mongrell vom spanischen Erstligisten CN Helios Zaragoza an die Weinstraße. Ebenfalls persönliche Beziehungen verhalfen dem SCN zu Zugang Huston Middlesworth. Der ehemalige Jugend-Nationalspieler kommt vom gleichen College wie Brian Chong, der vor zwei Jahren erfolgreich für den SCN ins Wasser gestiegen war. Auch Kevin Oliveira stammt aus den USA. Er wurde mit dem US-College University of the Pacific Vizemeister und gilt als ein Top-Torjäger der amerikanischen Liga. „Als Linkshänder wird er eine besonders wertvolle Ergänzung“, sagt Heinz. Vom WSV Ludwigshafen kommen die Brüder Martin und Oliver Görge (wir berichteten). Der 23-jährige Martin Görge gilt als einer der torgefährlichsten Stürmer der Zweiten Liga Süd und brachte es in der vergangenen Saison auf 48 Treffer. Auch er ist Linkshänder. Sein Bruder Oliver ist 26 Jahre alt und spielte bereits in der Saison 2005/2006 für den SCN. „Er möchte seinen Traum verwirklichen und in der Ersten Liga spielen“, so Heinz. Stammtorhüter Michael Knelangen, der bei vielen Spielen der alten Saison ein hervorragender Rückhalt der Neustadter war, bekommt mit Abel Mueller, einem 20-jährigen Ungarn, der Spielerfahrung aus der Zweiten ungarischen Liga mitbringt, einen interessanten Vertreter zur Seite gestellt. Das fast 18-jährige Eigengewächs Kai Ulrich habe sich super entwickelt, doch sei Ulrich für die Erste Liga noch nicht so weit, erklärt Heinz. Mueller, der in Deutschland studieren möchte, soll langfristig an den SCN gebunden werden. Fest im Blick hat Heinz noch weitere Verstärkungen. Er steht in Verhandlungen mit drei Spielern aus Ungarn, den USA und Spanien. „Mindestens einer davon wird noch zu uns stoßen“, informiert Heinz. Er beschäftigt sich schon seit vergangenem Winter mit der Planung für die jetzt vor der Tür stehende neue Saison. „Wir haben bereits Kontakte für die übernächste Spielzeit“, erklärt Heinz.Das Augenmerk liege aber auch darauf, die eigenen Talente in der Ersten Mannschaft einzugliedern, die am Training teilnähmen und punktuell in das Spielgeschehen eingebaut werden sollten, so Heinz. Als Abgänge muss Heinz drei Spieler verbuchen. Tolga Coskun beendet seine Karriere genauso wie Christoph Kuhn. Lukas Schneider wechselt zum Erstligisten SV Cannstatt. Geplant ist die Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier mit mehreren Bundesliga-Mannschaften im Oktober in Esslingen. (kle)

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