Neustadt Jonson und Zweig

Ben Jonson, wahrscheinlich 1573 in Westminster geboren, führte ein bewegtes Leben. Er verlor seinen Vater mit vier Jahren, später ermöglichte ihm ein Lehrer den Schulbesuch. In den Niederlanden kämpfte er gegen die Spanier, nach England zurückgekehrt, wurde er Schauspieler und Bühnenschriftsteller. Als er 1598 im Duell einen Schauspieler-Kollegen tötete, entkam er dem Galgen nur knapp mit Hilfe eines Geistlichen. Im Gefängnis trat er der Römisch-Katholischen Kirche bei. 1598 erschien sein erstes erfolgreiches Bühnenstück, „Every Man in His Humour“, in dem William Shakespeare als Schauspieler mitwirkte. In seinen satirischen Komödien verspottete Jonson das Bürgertum, die feine Gesellschaft und zeitgenössische Dichter. Zwischen 1605 und 1614 schrieb er seine drei großen Komödien „Volpone“, „Epicoene“ und „The Alchimist“ sowie die Tragödie „Catiline“. 1616 ernannte der Hof ihn zum ersten „Poet laureate“. Zeitweise in Ungnade gefallen, starb er 1637 in London. Stefan Zweig, 1881 in Wien als Sohn einer jüdischen Unternehmerfamilie geboren, studierte Philosophie, Germanistik und Romanistik in Wien und Berlin und promovierte zum Dr. phil. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er zunächst im Wiener Kriegsarchiv, übersiedelte dann jedoch als überzeugter Pazifist in die Schweiz. Nach der Machtergreifung Hitlers emigrierte er zunächst nach London, später über New York und Argentinien nach Brasilien. Aus Schwermut über die Zerstörung des geistigen Europas nahm er sich zusammen mit seiner Frau 1942 bei Rio de Janeiro das Leben. Zweig hinterließ ein umfangreiches Werk, darunter Lyrik, Dramen, Essays (herausragend „Sternstunden der Menschheit“,) Romane und Novellen; 1941 entstand die berühmte „Schachnovelle“. (wss)

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