Neustadt „Ich arbeite sehr gerne mit Menschen“

Hat ein Faible für Sprachen: Ilirjana Haas.
Hat ein Faible für Sprachen: Ilirjana Haas.

Ende Januar ist Dagmar Fries, die bisherige pädagogische Leiterin der Neustadter Volkshochschule (VHS), in Ruhestand gegangen (wir berichteten). Ihre Nachfolgerin Ilirjana Haas arbeitet seit März 2017 als pädagogische Mitarbeiterin in der VHS-Filiale in der Lindenstraße und konzipiert dort Integrationskurse. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie sich in ihr neues Aufgabengebiet ein.

Haas hat ein Faible für Sprachen. Die 46-Jährige ist zweisprachig aufgewachsen, neben ihrer Muttersprache albanisch lernte sie bereits in der Kindheit italienisch. Dann studierte sie zunächst in ihrer Heimat Slavistik mit Schwerpunkt auf Russisch sowie Anglistik. Sie lebt seit 1998 in Deutschland und studierte nach Französicher Literatur außerdem in Heidelberg Deutsch, Erziehungswissenschaften und Ethnologie. Danach arbeitete sie an der Uni Heidelberg. „Ich wollte 2015 etwas Neues kennenlernen und wechselte zum Jugendmigrationsdienst nach Worms“, erzählt sie von ersten Erfahrungen im Bereich Integration. Die Ausschreibung der Neustadter VHS im Jahr 2017 kam dann genau richtig, um neue Herausforderungen zu meistern. Rund 40 Kilometer legt Haas von ihrem Wohnort bei Frankenthal täglich zurück. „Das ist gut machbar, ich fahre ja entgegengesetzt der üblichen Verkehrsströme am Morgen und am Abend“, sagt sie. Bislang war sie in Neustadt für rund 40 Migrationskurse zuständig. Dazu gehörten viele Gespräche mit den Teilnehmern, um diese zu beraten und für die geeigneten Angebote auszuwählen. So kam sie jährlich auf mehr als 500 Gespräche mit Migranten. Meist habe die Verständigung auf Englisch funktioniert, oder die Interessenten hätten ihre eigenen Übersetzer mitgebracht. Oft war auch ein kleiner Einstufungstest dabei, bis feststand, in welchem Kurs die Migranten am besten aufgehoben sind. Für Haas war das stets ein Traumjob, und mit sympathischem Lächeln betont sie: „Ich arbeite sehr gerne mit Menschen.“ Ihre neuen Aufgaben als VHS-Leiterinnen sind jetzt einige Nummern größer als ihr bisheriges Tätigkeitsfeld, doch das Prinzip bleibt ähnlich. Gespräche mit Dozenten, Planung, Einsatz der Mittel, aber auch das Feedback der Teilnehmer werden dabei eine Rolle spielen. Sie freut sich auf ihre Aufgabe, um den Ausbau der VHS zu einer modernen, aktiven Bildungsstätte aktiv zu gestalten. Haas übernimmt im VHS-Universum das bisherige Aufgabengebiet ihrer Vorgängerin und ist damit zuständig für die Bereiche Gesellschaft, Kultur, Sprache und junge VHS. Bei allem geht es ihr darum, den gestarteten Prozess der Modernisierung fortzusetzen. Stichwort Digitalisierung: Hier ist Haas gespannt, wie die neuen Online-Angebote in der beruflichen Bildung angenommen werden. Ihr persönliches Interesse gilt auch der Architektur. Sie überlegt, ob in Neustadt dazu neue Kursangebote über bestimmte Stilrichtungen in den unterschiedlichen Epochen gemacht werden könnten, auch in Verbindung mit Kunstgeschichte.

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