Neustadt Holzvermarktung wird neu geregelt

Rund 4500 Festmeter Holz werden pro Jahr im Gemeindewald eingeschlagen.
Rund 4500 Festmeter Holz werden pro Jahr im Gemeindewald eingeschlagen.

Die Neustrukturierung der Holzvermarktung in Rheinland-Pfalz, die das bisherige System der gemeinsamen Holzvermarktung aus dem rheinland-pfälzischen Gemeindewald und dem Staatswald wegen kartellrechtlicher Bedenken ablösen soll, tritt zum 1. Januar 2019 in Kraft. Laut Bundeskartellamt ist der gemeinsame Verkauf von Holz aus Staats- und Gemeindewald durch das Forstamt preisbestimmend und somit unzulässig (wir berichteten mehrfach). Daraufhin hatte das Land Rheinland-Pfalz entschieden, den Verkauf von kommunalem Holz von Landesforsten zu trennen. Der Verkauf soll ab dem 1. Januar 2019 eine Holzvermarktungsgesellschaft übernehmen. Sowohl der Feld-, Wald- und Umweltschutzausschuss als auch der Hauptausschuss folgten mehrheitlich dem Vorschlag, die Vermarktung ihres im Gemeindewald eingeschlagenen Holzes an den Forstzweckverband (FZV) Haßloch/Böhl-Iggelheim zu übergeben. Mit diesem Beschluss, die Vermarktung dem Forstzweckverband zu übertragen, sei noch keine Entscheidung darüber gefallen, welche Vermarktungswege zukünftig eingeschlagen werden, betonte Andreas Rohr, Geschäftsführer des FZV, in beiden Gremien: „Wir schreiben den Status quo fort. Wie wir unser Holz vermarkten und wie die zukünftige Bewirtschaftung aussieht, bleibt zunächst offen.“ Die Gemeinde Haßloch ist im FZV mit vier vom Gemeinderat entsandten Personen in der Verbandsversammlung vertreten, Böhl-Iggelheim hat drei und Gommersheim einen Vertreter. Derzeit sei noch keine Entscheidung über die zukünftige Vermarktung möglich, da eine Reihe von Daten, insbesondere zur Wirtschaftlichkeit und zur Risikoeinschätzung hinsichtlich von Schadenereignissen (zum Beispiel Sturm) fehlten, so Rohr. Durch die Zusammenfassung der Holzmengen der drei Kommunen könnten allerdings die Einflussmöglichkeiten gegenüber einem zukünftigen Vermarktungspartner gestärkt werden. Die jährliche Holzmenge der Gemeinde bezifferte Rohr auf 4500 Festmeter Holz. Der Brennholzverkauf, dessen Vermarktung bereits seit Jahren über den Forstzweckverband läuft, könne nach der formalen Übertragung der Vermarktung an den FZV optimiert werden. Der FZV favorisiere derzeit, einer kommunalen Holzvermarktungsorganisation (KHVO) beizutreten, da Vorteile gegenüber einer Vermarktung durch einen privaten Dienstleister gesehen werden. Allerdings sei zum jetzigen Zeitpunkt auch eine private Vermarktung nicht ausgeschlossen. Für die KHVO werde eine Förderung von 2,50 Euro je Festmeter für die ersten sieben Jahre gewährt. Pia Werner (Grüne) sprach sich dagegen aus, jetzt eine Entscheidung über die Holzvermarktung zu treffen. Zuerst müsse wieder die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council: Waldzertifizierung, die sicherstellt, dass die Wälder nach ökologischen und sozialen Kriterien bewirtschaftet werden) erreicht werden. Es gebe keinen zeitlichen Druck. Dem widersprach Rohr, da die Vermarktung über Bad Dürkheim zum 31. Dezember 2018 ende. „Wir müssen ja jetzt kein Holz einschlagen“, entgegnete Werner. Der Beschluss fiel mit elf Ja- bei zwei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen.

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