Neustadt Genug Äpfel und Birnen

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Äpfel der Sorten Braeburn, Cox Orange, Ingrid Marie und Topaz, dazu Birnen von Clapps Liebling, Forellenfeuer und Williams Christ sowie die aus Asien stammende Nashi-Birne: Seine erste Obsternte fährt dieser Tage der Verein „Solidarische Landwirtschaft Akazienhof Neustadt“ ein, der sich im Mai gegründet hatte und den Hof von Biobauer Bernd Naumer in Zukunft bewirtschaften möchte. Ein fruchtbares Resümee.

„Extrem unglaublich“, urteilt Lukas Clade über den reichen Behang der 280 kleinen Apfelbuschbäume. „Ich hätte uns mehr große Früchte gewünscht“, sagt Clade aber auch. Bedingt durch Hitze, Trockenheit und Mehltau sind in diesem Jahr die Äpfel etwas kleiner geblieben als normal üblich. Was auch so mancher Neustadter Gartenbesitzer bei seinen Obstbäumen feststellen musste. Hinzu kam in der Mußbacher Anlage auch noch Hagel. „Positiv überrascht“ war der Schifferstadter Betriebswirt, der beim Neustadter Verein als Betreuer der Obstanlagen fungiert, auch über den Ertrag bei den Birnen. Insbesondere die 50 Bäume der Sorte Conference trugen ihren Teil zu der guten Birnenernte bei. Dagegen hätte es dieses Jahr kaum Zwetschgen, Mirabellen und Reineclauden gegeben, bilanziert Clade. Als Tafelobst eignen sich etwa 400 Kilo Äpfel und Birnen. Eine Tonne der gepflückten Früchte, meist kleineres oder mit Hagelflecken behaftetes Obst, ist für die Versaftung vorgesehen. „Wichtig ist jetzt, die Bäume gut durch den Winter zu bekommen; Bodenproben untersuchen zu lassen, um gezielt düngen zu können, die Bäume durchzusortieren und bestimmen zu lassen“, so Clade. Der Verein hat dazu auch Kontakt mit dem Arbeitskreis „Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ und dessen aktiven Mitgliedern Helmut Schiessl und Rainer Rausch (beide Rhein-Pfalz-Kreis) aufgenommen.Fachlich unterstützt wird Clade durch Dirk Metzlaff, Obstbauberater beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Mußbach. Kollegiale Hilfe leistet auch Karl-Hans Manck, Bio-Obstbauer in Freinsheim. Weitere Arbeiten in nächster Zeit sind das Aufstellen einer großen Stange als Ansitzwarte für Greifvögel und das Aufhängen von Nisthilfen für Wildbienen, die schon bei niedrigeren Temperaturen als Honigbienen unterwegs sind und Obstbaumblüten ebenfalls befruchten können. Hinsichtlich der Versorgung der Vereinsmitglieder mit dem Bio-Obst sieht Clade die beiden Obstanlagen gut aufgestellt: „Flächenmäßig reicht das erstmal für die nächsten zwei, drei Jahre“, ist sich der 31-Jährige sicher. Über 30 Personen haben sich mit der Vereinsgründung im Mai in Neustadt zum Ziel gesetzt, durch biologischen Anbau von Obst und Gemüse sowie durch Bildungsarbeit zum regionalen Natur- und Umweltschutz beizutragen. Kontakt Tina Herbring, Telefonnummer: 0172 604 67 35 oder per E-Mail: neustadt@solawi.info (ain)

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