Neustadt Gemeindebücherei: Mehr Ausleihen

In der Gemeindebücherei werden neben der „klassischen“ Ausleihe von Büchern und Zeitschriften besondere die „Onleihe“, Elektronische Medien oder Veranstaltungen zur Förderung der Lesekompetenz zunehmend genutzt. Als kultureller Treffpunkt und in Kooperation mit Partnern ist die Institution vielfältiger Anziehungspunkt. Die Gemeinde hat diesen 2016 mit rund 226.500 Euro bezuschusst.

Die Politik solle die Gemeindebücherei, die eine freiwillige Leistung der Gemeinde sei, weiter unterstützen und Mittel und Personal dafür zur Verfügung stellen, lautet der Appell der Leiterin Gabriele Pfadt. Damit könne die Gemeindebücherei als attraktive und zeitgemäße Einrichtung weitergeführt werden, erklärt sie im Jahresbericht vor dem Sport- und Kulturausschuss. 2016 sei die Zahl der Ausleihen um knapp 7000 auf rund 76.350 gestiegen. Nach 308 Neuanmeldungen (2015: 233) gebe es jetzt über 1400 aktive Nutzer. Insgesamt stehen knapp 25.700 Medien zur Verfügung, davon über 21.250 gedruckte (Bücher und Zeitschriften) und rund 4400 elektronische Medien. Sehr gut angenommen werde die „Onleihe“, die Ende 2015 gestartet ist und Zugriff zum virtuellen Bestand im Verbund zu über 60.000 Medien ermöglicht. „Erfreulich sei, dass sich die Ausleihen und Neuanmeldungen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur gesteigert habe. Dies zeigt, dass die Leseförderung Früchte trägt“, urteilt Pfadt. Der Freifunk-Router, der im Sommer 2016 installiert worden war und WLAN-fähigen Handys oder Notebooks freien Zugang zum Internet ermögliche, locke mehr Jugendliche in die Bücherei. Mit mehreren Veranstaltungen versuche man, Kinder für das Lesen zu begeistern. Dabei werden die Mitarbeiter von ehrenamtlichen Vorlesepaten unterstützt. Das Land Rheinland-Pfalz stellt vielfältige Materialien zur Leseförderung bei der Kampagne „Lesespaß aus der Bücherei“ zur Verfügung. Über 900 Besucher zwischen 0 und 16 Jahren haben an Veranstaltungen wie Bücherminis, Vorlesespaß, Dezembergeschichten, Lesetreff, Adventskalender, Büchereipiraten oder Lesesommer teilgenommen. Begehrt seien auch die 28 Medienkisten mit weit über 600 Inhalten. Wichtig sei dem Bücherei-Team die Kooperation mit anderen Bildungspartnern, Einrichtungen und Institutionen, so beispielsweise mit der Volkshochschule, der Gleichstellungsbeauftragten, der Beratungsstelle für Frauen, dem Blaubär, dem Beirat für Migration und Integration sowie verschiedenen Künstlern. Zusammengearbeitet wird auch mit Kindertagesstätten oder Grundschulen. Bei den weiterführenden Schulen gibt es die Leseförderung am Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG), das Planspiel zur Berufsorientierung Ready-Steady-Go in Zusammenarbeit mit der Siebenpfeiffer Realschule Plus oder das Easi-Projekt von Realschule Plus und Gymnasium. Neben Förderungen durch das Land bedanke man sich bei dem Lions Club Haßloch, der jährlich die Aktion „Lesesommer Rheinland-Pfalz“ unterstütze. Im vergangenen Jahr standen Ausgaben von zirka 260.000 Euro Einnahmen von rund 33.500 Euro gegenüber. Die Einnahmen werden unter anderem mit Gebühren, Eintrittsgeldern, der Leseförderung am HAG oder Zuwendungen seitens des Landes oder Spenden erzielt. Drei Mitarbeiterinnen mit insgesamt 3,15 Stellen bewältigten das „Tagesgeschäft“, aber auch die Veranstaltungen und scheuten keine Überstunden, sagte Pfadt. Rund 6300 Euro Personalkosten seien mit Umstrukturierungen oder veränderten Vergütungsstrukturen eingespart worden. Unverzichtbar sei der Einsatz von Praktikanten und 22 ehrenamtlichen Helfern, insbesondere während des „Lesesommers“. Der Erste Beigeordnete Tobias Meyer (CDU) erklärte: „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde eine Bücherei unterhalte. Er sehe darin eine „Daseinsvorsorge“.

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