Neustadt Die Tücken der kurzen Vorbereitung

Neustadt. Die TSG Deidesheim hatte nach dem regulären Ende der Fußball-Saison 2013/2014 Relegationsspiele zu bestreiten. Ohne sie wäre die Elf von Spielertrainer Rudolf Benkler nicht in die A-Klasse gekommen, und doch wirkt der Triumph auch in einer negativen Art nach: Die Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit war kürzer, Automatismen greifen noch nicht zu hundert Prozent, in puncto Physis ist das Maximum längst nicht erreicht.

Kommen dann englische Wochen hinzu wie zuletzt mit dem Spiel im Verbandspokal gegen den Landesliga-Aufstiegsanwärter FC Speyer 09, als die TSG hervorragend Paroli bot, können die Beine schon mal schwer werden – zumal, wenn man sich längere Zeit nummerisch dezimiert zu wehren hatte. „Das Spiel gegen Speyer war für uns sehr laufintensiv, das hat man gegen Lingenfeld auch noch gemerkt“, sagt Benkler mit Blick auf das 2:2 am vergangenen Wochenende. Nach zwei Spielen hat die TSG einen Punkt auf dem Konto, am Sonntag soll im Gastspiel bei Phönix Schifferstadt II (13 Uhr) der erste A-Klasse-Sieg errungen werden. Benkler sagt: „Es braucht alles ein bisschen Zeit, bis wir wieder 90 Minuten unseren Fußball spielen können. Aber die Mannschaft kommt langsam in die Spur.“ Irgendwann müssen allerdings Zähler auf der Habenseite landen, das weiß auch Benkler: „Wir sollten in nächster Zeit schon mal ein paar Punkte holen ...“ Der war im Unterschied zur TSG diesbezüglich fleißiger: Nach dem 2:2 zum Auftakt bei der SpVgg Edenkoben folgte ein 2:0 gegen den FC Lustadt, der die TSG Deidesheim am Premierenspieltag mit 4:1 geschlagen hatte; Quervergleiche verbieten sich freilich. „Wenn wir drei Punkte holen, bin ich immer zufrieden, die Jungs kapieren, was ich von ihnen will“, sagt Spielertrainer Dumitru Balea, der persönlich das Führungstor erzielt hat. Eine Einschränkung allerdings gibt es: „Die Taktik funktioniert noch nicht so, wie ich mir das wünsche.“ Kann sie auch nicht – Balea hat im Training nie alle Mann beisammen. Die kommende Aufgabe bei der TSV Lingenfeld am morgigen Sonntag (16 Uhr) werde „sehr schwer“. Der ehemalige Bezirksligist belegt nach zwei Unentschieden Rang zehn. Balea sieht sich übrigens eher als Kumpel denn als Vorgesetzter: „Ich sage meinen Jungs immer: ,Ich bin nicht euer Trainer, ich bin euer Kollege’. Trainer gibt es in der Ersten, Zweiten oder Dritten Liga, vielleicht noch in der Oberliga.“ Dabei müsste Balea nicht so denken: Er hat in Rumänen eine Uefa-Lizenz erworben. Der beschließt den dritten Spieltag am Montag (ab 19.30 Uhr) mit der Auswärtspartie bei der SpVgg Edenkoben. Als einziges Team der Liga hat die Elf von der Haidmühle noch kein Tor erzielt. Jüngst unterlag die von Markus Hissting trainierte Mannschaft dem VfL Neuhofen mit 0:3. Auf der Ersatzbank saß mit Behar Gucati ein einziger Spieler. Michael Seitz, einst Trainer in Hambach und nun Übungsleiter in Neuhofen, spricht dem VfL und Hissting Mut zu: „Der Personalmangel ist brutal. Im Grunde aber ist das eine gute Mannschaft. Sie hat durchaus das Potenzial, sich in dieser Klasse zu halten.“

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