Neustadt Der Abend der tanzenden Hände

NEUSTADT. Langen Beifall gab’s am Freitagabend bei der Klassik-Benefiz-Gala im GDA-Wohnstift für die musikalischen Beiträge des „Tastartur-Akkordeon-Quintetts“, der Solistinnen Tatjana Geiger und Beate Reiser und der „Kurpfälzer Madrigalisten“: Die Künstler hatten im voll besetzten Festsaal ohne Gage ein breites Spektrum an Musikstücken präsentiert. Der Erlös kommt sozialen Projekten der Tagesbegegnungsstätte „Lichtblick“ und der „Spiel- und Lernstube“ des Caritas-Zentrums Neustadt zugute.

Dass am Ende des Konzerts als Dankeschön an das Publikum alle beteiligten Musiker gemeinsam spielten und sangen , gab dem Abend eine besondere Note und unterstrich die Harmonie unter den Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen. Den Auftakt des Abends hatte zuvor das Akkordeon-Orchester „Tastartur“ aus Deidesheim gemacht, das zu Unrecht ein wenig unter dem schlechten Image des Instruments zu leiden habe, wie die Moderatorin, die Schauspielerin und Leiterin des Hambacher „Theaters in der Kurve“ Hedda Brockmeyer, bedauerte. Das Publikum ließ sich davon nicht beirren und quittierte den Auftritt des fünfköpfigen Ensembles, das eine gelungene Auswahl konzertanter Akkordeonmusik von namhaften Komponisten, wie Gerhard Winkler, Josef Rixner und Moritz Moszkowski darbot, mit begeistertem Applaus. Ein Stück des 1854 in Breslau geborenen Komponisten und Pianisten Moszkowski, „Neue Spanische Tänze“, hatten auch die Pianistinnen Geiger und Reiser für ihr Klavierkonzert ausgewählt. Ihre Hände tanzten wie zuvor die des Akkordeon-Ensembles über die Tasten, was Brockmeyer zum Konzertuntertitel „Tanzabend der Hände“ inspirierte. Warum Geiger im Laufe des Programms plötzlich mit einer Art Spazierstock auf die Bühne kam, der sich als Flöte entpuppte, erschloss sich dem Publikum erst, als sie der „Czakan“ – so der Name des auch als Stockflöte bekannten Instruments – singende, klingende Melodien entlockte. Die langstielige Blockflöte, auf der die Lehrerin für Gesang und Blockflöte virtuos spielte, war besonders in der Biedermeierzeit sehr populär und inspirierte namhafte Komponisten zu Kompositionen. Den Schlussakkord der Klassik-Gala setzen die „Kurpfälzer Madrigalisten“ mit dem Gesang von klangeffektvollen Madrigalen aus Renaissance und Frühbarock, wirkungsvoll kontrastiert durch „American Swing“ und „Close Harmony“. (awk/Foto: awk)

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