Maikammer Benefizlauf: 8000 Euro gesammelt

Wer schafft wie viele Runden?
Wer schafft wie viele Runden?

Insgesamt 133 Läuferinnen und Läufer, darunter viele Kinder, beteiligten sich am Samstag im Stadion in Maikammer am Benefizlauf des Turn- und Sportvereins.

Die Spenden kommen diesmal der Lebenshilfe Ahrweiler zu Gute, die nach wie vor in hohem Maß von den Auswirkungen der Flutkatastrophe betroffen ist, die das Ahrtal am 14. und 15. Juli 2021 heimsuchte.

Nach ersten Berechnungen kamen 8000 Euro zusammen. Die Spendengelder werden für Projekte und Anschaffungen für die Bewohner im Heim der Lebenshilfe verwendet. Bislang konnte nur die Hälfte der Bewohner, die damals aus den Fluten gerettet wurden, die provisorischen Unterkünfte, in die sie gebracht wurden, wieder verlassen. Mit dem Geld will die Lebenshilfe dafür sorgen, dass für einige Bewohner verschiedene Dinge gekauft werden.

Als Duo, mitunter Hand in Hand laufend, gingen Melanie Schröter aus Edenkoben und Patrick Melzer aus Braunschweig an den Start. Als Helfer waren sie im Ahrtal selbst vor Ort, nahmen die Katastrophe mit eigenen Augen wahr und räumten Steine, Geröll und Schlamm beiseite. Dort lernten sie sich näher kennen und lieben. Nun unterstützten sie mit insgesamt 50 Runden die Lebenshilfe. Dass Melanie, die auch bei Marathonläufen startet, die zehn Kilometer in Flip-Flops rannte, machte ihren Lauf noch etwas außergewöhnlicher.

Doris Klittich aus Edenkoben war mit 86 Jahren die älteste Teilnehmerin. Sage und schreibe 40 Runden, also 16 Kilometer legte sie zurück. „Ich startete früher auch bei Halbmarathons und laufe in Edenkoben jeden Tag so rund acht Kilometer, also bin ich ganz gut trainiert. Da konnte ich hier auch mal ein paar Kilometer mehr laufen“, berichtete sie lächelnd.

80 Mal ums Stadion

Von Viola Kirschke-Deck, die wie ihre Schwester Anja Kirschke-Hinzen als Stadionsprecherin fungierte, wurde Daniel Herty aus Maikammer angekündigt. 2004 absolvierten der damals neun Jahre junge Daniel und sein Freund Roman Deck, Sohn von Viola, je 75 Runden. Diesmal toppte Herty diese Leistung noch. Nach 25 Runden hatte er auf die Frage, wie lange er denn noch weiterlaufen wolle, geantwortet: „Heute Abend habe ich noch eine Einladung, da will ich nicht so ganz kaputt hinkommen, aber so 40 Runden sollen es schon sein.“ Das war ihm aber dann doch nicht genug. Runde um Runde spulte er wie ein Uhrwerk ab und am Ende hatte er sage und schreibe 80 Mal das 400 Meter lange Stadionoval umrundet. Wohl ein Rekord in der Geschichte des Maikammerer Benefizlaufes.

Auch die Lebenshilfe Speyer brachte sich mit ein. Sporttherapeut Sascha Giehl umrundete zusammen mit einem im Rollstuhl sitzenden Schützling mehrfach die Bahn. Im Gefolge eine durch das Down-Syndrom beeinträchtigte junge Dame, die sich selbst immer wieder zum Weitermachen animierte.

Die vierjährige Frieda hatte schon sieben Runden gelaufen, als sie ihre Mama um eine Pause bat. „Ich muss jetzt erst mal einen Muffin essen.“ Diesen genoss sie auf der Schaukel, ehe sie sich gestärkt erneut auf die Bahn begab. Die ein Jahr jüngere Ella lief zehn Runden, ehe sie feststellte, dass es damit genug sei. Zusammen mit der vierjährigen Leticia avancierte sie dann noch zur Helferin auf der Bahn und erteilte an die Aktiven die Wäscheklammern, die anzeigten, wie viele Runden jeder hinter sich gebracht hatte.

Bürgermeisterin am Start

Lukas Olbrich war es ein besonderes Anliegen mitzumachen. „Ich habe selbst bei der Lebenshilfe gearbeitet und weiß, was dort Tag für Tag geleistet wird“, erklärte der Maikammerer, der bei 08 Haßloch Fußball spielt. Auch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Maikammer, Gabriele Flach, ging mit gutem Beispiel voran und schaffte es, trotz ihres an diesem Tag geradezu übervollen Terminkalenders, 13 Runden hinter sich zu bringen.

Für internationales Flair sorgte Filippo Mondello aus Maikammer. Der Sizilianer kam 2010 nach Deutschland und fühlt sich in der Pfalz pudelwohl, was sich auch in mehr als 40 gelaufenen Runden ausdrückte.

35 Helferinnen und Helfer des TuS waren im Einsatz, darunter auch einige, die sich speziell im Team Benefizlauf engagieren. Schon eine Stunde nach dem Start waren die selbst gerollten 1000 Lose der Tombola verkauft.

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