Neustadt Appel: Gehe davon aus, dass wir in Liga bleiben

«Neustadt.» „In Worms müssen wir auf Kunstrasenspielen“, weiß Rudi Brendel, Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-Landesligisten SV Geinsheim. „Aber das ist nicht meine größte Sorge, denn Fabijan Theobald hat es auch erwischt“, berichtet er. „Wahrscheinlich liegt eine Meniskusverletzung vor, wenn sich der erste Verdacht bestätigt“, befürchtet Brendel, dass sein Mittelfeld-Akteur am Sonntag, 15 Uhr, in der Begegnung beim Tabellensiebten Wormatia Worms II ausfällt. Vom Kader der Ersten Mannschaft stehen ihm nur noch zehn Spieler zu Verfügung.

Kapitän Christoph Appel plagen ebenfalls Probleme im Knie, berichtet Brendel. Appel spielt erneut im Mittelfeld. Das hat taktisch zuletzt gut geklappt und ist zum Teil aus der Not heraus geboren, weil die Mittelfeldspieler Patrick Linzenmeier und Steffen Wiegerling verletzt ausfallen. „Als Spielführer stellt sich Christoph ganz in den Dienst der Mannschaft und spielt, obwohl er angeschlagen ist, solange es eben geht“, lobt Brendel ihn. „Ich spiele mal vorne, mal hinten“, erzählt Appel. In der Jugend unter Trainer Robert Nebel sei er eher in der Defensive eingesetzt worden. „Tore zu schießen, macht aber mehr Spaß, als Tore zu verhindern“, fügt er schmunzelnd hinzu. Wegen seiner Knieprobleme kann der fast 28-Jährige nicht mehr trainieren, „weil die Regenerationszeit bei mir inzwischen eine Woche dauert“. Es sei mit der Mannschaft abgesprochen, dass er nur noch spiele. Nach der Runde will Christoph Appel, der gerade ein Haus baut, mit dem Fußball aufhören und höchstens noch in Notfällen zur Verfügung stehen. „Mein Pass bleibt in Geinsheim“, betont er. Sein rechtes Knie sei schon operiert worden, habe einen Knorpelschaden dritten Grades. „Mein linkes Knie fängt jetzt an“, erzählt er. „Job und Familie gehen nun vor.“ Der linke Verteidiger Aaron Vester ist nach seiner Roten Karte noch für ein Spiel gesperrt. „Ich muss meinen Kader mit Spielern aus der Zweiten Mannschaft auffüllen. Das gibt aber auch jungen Fußballern die Chance, sich für die Erste Mannschaft zu empfehlen“, verrät Geinsheims Übungsleiter seine Pläne und schließt trotz aller Schwierigkeiten nicht aus, in Worms zu punkten. „Der Gegner ist allerdings schwer einzuschätzen. Es ist möglich, dass bei Wormatia II Spieler aus dem Regionalligakader im Aufgebot stehen“, überlegt er. Zuletzt hatte der SV Geinsheim beim 0:0 gegen den Tabellenführer SV Rülzheim eine starke Leistung gezeigt. Eine Woche vorher hat das Team sich bei Basara Mainz ebenfalls gut präsentiert, trotz der knappen Niederlage. Mit der Vergabe der Meisterschaft hat die Wormatia II, quasi als U23-Team der Unterbau für die Regionalliga-Elf, nichts mehr zu tun. Abstiegssorgen hat sie auch nicht. Erfolgsdruck lastet dagegen auf der Geinsheimer Elf: Es zählt jeder Punkt. Der Abstand auf den 13., den viertletzten Tabellenrang ist inzwischen auf acht Punkte angewachsen. „Der Punkt gegen Rülzheim hat uns Hoffnung gegeben“, erzählt SVG-Kapitän Appel. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Liga bleiben.“ Das große Geinsheimer Plus sei der Zusammenhalt. Worms kam zuletzt beim TuS Altleiningen mit 2:6 zwar arg unter die Räder, weiß aber mit Koki Matsumoto den derzeit drittbesten Torschützen der Landesliga in seinen Reihen. Der 23-jährige Japaner, der beidfüßig schießen kann, hat bislang 15-mal getroffen. Im SVG-Team war bisher Pascal Nebel am treffsichersten mit sieben Toren. Torreich war übrigens die Hinrunden-Partie Anfang Oktober: Mit einem 7:4-Sieg hatten die Wormser den Rasen am Wäldchen verlassen.

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