Neustadt „Alle Kinder sollen profitieren“

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Seit Anfang des Schuljahres ist Verena Appelshäuser die neue Schulleiterin an der Grundschule Lambrecht. Bewährtes zu erhalten ist ebenso ihr Anliegen wie neue Impulse zu setzen, stets aber in Absprache mit den Lehrerkolleginnen. So begleitete sie zu Beginn ihrer Amtszeit den zehnten Unicef-Lauf der Schule, führt nun Gespräche mit dem Arbeitskreis Asyl Lambrecht wegen begleitender Projekte und hat den renommierten Gedächtnistrainer Gregor Straub zu einem Aktionstag im Februar für Schüler und Erwachsene verpflichten können.

Schulleitererfahrung bringt Verena Appelshäuser bereits von einer Grundschule aus Kaiserslautern mit. Die letzten fünf Jahre war sie allerdings im Team der AQS (Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen Rheinland-Pfalz) tätig. „Wir waren in Bad Kreuznach ein tolles AQS-Team, profitierten von hochwertigen Fortbildungen unter anderem zum Themenbereich Kommunikation und Umgang mit Widerständen“, so Appelshäuser. Besonders wertvoll waren für sie die Einblicke in alle Schularten von der Förderschule bis zum Gymnasium bei den fortwährenden Schulbesuchen im Land Rheinland-Pfalz. „Aus den zahlreichen Gesprächen mit Schulleitungen, Lehrern und Eltern habe ich viele Impulse mitgenommen, die Eindrücke beim Besuch des Unterrichts waren vielseitig und lehrreich.“ Diese fünf Jahre hätten ihr viel gebracht und ihren Horizont erweitert, sie wolle sie nicht missen. „Ich konnte schöne Ideen sammeln und denke, davon kann auch die Arbeit an der Grundschule Lambrecht profitieren“, so die Schulleiterin. „Für mich war immer klar, dass ich nach der AQS-Zeit wieder in Schulen tätig sein würde, denn ich liebe Schule und die Arbeit mit Kindern.“ Die harmonische und effektive Zusammenarbeit mit den Kolleginnen ist Appelshäuser sehr wichtig, denn als Schwerpunktschule für Inklusion, die also auch Schüler mit Körper- oder Lernbeeinträchtigung unterrichtet, gibt es hohe Anforderungen an die pädagogische Differenzierung im Unterricht. „Drei Förderschullehrer und eine Integrationshilfe, die lernbeeinträchtigte Kinder im Unterricht begleiten, gehören zu unserem Team“, erläutert Appelshäuser. Für März habe sie auf Wunsch des Kollegiums einen Studientag zum Thema differenzierte Leistungsbeurteilung organisiert. Auch das Schülerparlament ließ sie wieder aufleben. Dieses tagt 14-tägig unter der Leitung der Schulleiterin im Lehrerzimmer. Dort, wo normalerweise die Lehrkräfte entscheiden, wird auch mit den Klassensprechern Demokratie gelebt und von den Kindern Entscheidungen getroffen, unter anderem zu Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Pausenregeln. Als betreuende Grundschule bietet man den 56 freiwillig angemeldeten Kindern von 12 bis 14.30 Uhr Hausaufgabenbetreuung und Freizeitaktivitäten. „Die Betreuungskräfte laden zu täglich wechselnden Arbeitsgemeinschaften, so Tanzen, Sport, Lesen oder Basteln, ein.“ Gerne möchte sie die Kinder mit Migrationshintergrund noch mehr für dieses betreuende Angebot begeistern. Derzeit seien es 20 fremdsprachige Schüler, die vormittags vier Stunden wöchentlich aus dem regulären Unterricht herausgenommen würden, um stattdessen an Sprachfördermaßnahmen (Deutsch als Zweitsprache) teilzunehmen. Mit dem Arbeitskreis Asyl der Verbandsgemeinde entwickle man derzeit Konzepte, um die Betreuung dieser Schüler zu intensivieren. „Andere Länder, andere Kulturen“ lautet passend zur Integrationsförderung das Motto im März. „Am Abschlusstag möchten wir die Eltern bitten, kleine Speisen aus ihrem Kulturkreis mitzubringen, das würde den Unterrichtsstoff perfekt abrunden.“ Fürs kommende Schuljahr gibt es Überlegungen zu einem „Gläsernen Tag“, an dem die Eltern in den Unterrichtsalltag hineinschnuppern, mit Lehrkräften sprechen und die Nachmittagsbetreuung erleben könnten. Ins neue Schuljahr möchte man mit einer Projektwoche „Schenken macht Freu(n)de“ starten, um aufzuzeigen, dass alle Kinder, jedweder Begabung oder Herkunft, im Unterricht voneinander profitieren können. |anzi

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