Mannheim Planetarium widmet sich dem Ende der Erde

Der Blick in die Sterne ist in Mannheim Sache des Planetariums.
Der Blick in die Sterne ist in Mannheim Sache des Planetariums.

„Ziel: Zukunft – vom Jetzt bis zur Ewigkeit“ lautet der Titel des neuen Programms des Planetariums. Fest steht: Die Astronomen werden ihre Thesen nicht überprüfen können.

In einer von 19 Planetarien aus dem gesamten deutschsprachigen Raum gemeinsam produzierten Full-Dome-3-D-Show wagen die Astronomen einen ungewöhnlichen Blick auf die ferne Zukunft unseres Sonnensystems und des gesamten Universums.

„Wer würde nicht gern in die Zukunft blicken?“, fragte Planetariumsdirektor Christian Theis bei der Premierenvorstellung und räumte ein, dass übliche Vorhersagen selten wirklich treffend seien. Anders verhalte es sich mit der Zukunft des Universums, über die die heutige Wissenschaft mittels der Anwendung der physikalischen Gesetze schon einige fundierte Aussagen machen könne. Die vorherrschenden naturwissenschaftlichen Prozesse seien bekannt, ihre mathematische Hochrechnung mit heutigen Computern darstellbar.

Prognosen für eine unvorstellbar ferne Zeit

„Für unser Sonnensystem und die Planeten können sehr sichere Prognosen gemacht werden“, meint Theis. Wie diese Zukunft sehr wahrscheinlich aussehen wird, kann der Zuschauer in der 3-D-Astro Show in computergenerierten Bildsequenzen miterleben. Er erfährt, dass unsere Sonne rund 4,5 Milliarden Jahre alt ist und eine noch mindestens ebenso lange Lebensdauer vor sich hat. Als gigantischer Kernfusionsreaktor verwandelt unser Stern Wasserstoff zu Helium, wobei enorme Energien an Licht und Wärme abgestrahlt werden.

Doch auch dieser Wasserstoffvorrat wird irgendwann in vielleicht zehn Milliarden Jahren zu Ende gehen. Die Sonne werde sich dann in einem furiosen Schlussakkord zu einem „Roten Riesen“ aufblähen, sagen die Astronomen anhand des Vergleichs mit Sternen ähnlichen Typs vorher. Eine zunehmende Helligkeit und Strahlung wird in Jahrmilliarden die Temperatur auf unserem Planeten immer weiter steigen lassen, bis kein Leben mehr möglich ist und selbst das Gestein zu flüssiger Lava wird. Weil sich unsere Galaxis, die Milchstraße und die Nachbargalaxis Andromeda einander grundsätzlich annähern, lässt sich hochrechnen, dass beide in vier Milliarden Jahren miteinander „kollidieren“ und verschmelzen werden.

Am Anfang war der Urknall

Erstaunlich detaillierte Prognosen stellen die Wissenschaftler für das gesamte Universum vor, das sich seit seiner Entstehung vor rund 14 Milliarden Jahren mit dem Urknall immer schneller und immer weiter ausdehnt. Irgendwann in hundert Billionen Jahren werden die heute bekannten Sterne ausgebrannt sein und mangels Baumaterial auch die Neubildung von Sternen zu Ende sein, so die Prognose. Nur Sternenreste und riesige „Schwarze Löcher“ sollen übrig bleiben. Ob und wie es dann weitergeht, weiß freilich niemand so genau.

Noch Fragen?

Das Programm dauert etwa 50 Minuten. Es ist empfohlen für Kinder ab zehn Jahren. Mehr Informationen und Tickets unter Telefon 0621/415692 und auf der Internetseite www.planetarium-mannheim.de.

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