Wasserball Zweite Liga: WSV Ludwigshafen tut sich gegen Frankfurt schwer

Traf für Ludwigshafen: Jonas Pohle (links).
Traf für Ludwigshafen: Jonas Pohle (links).

Eine Woche nach dem emotionalen Höhepunkt im Derby gegen den SC Neustadt tut sich der WSV Vorwärts Ludwigshafen unerwartet schwer. Der Gast aus Frankfurt steht kurz vor einer Überraschung.

In der zweiten Wasserball-Bundesliga mühten sich die Ludwigshafener zu einem 17:12 (6:3, 3:4, 3:3, 5:2)-Erfolg gegen den Ersten Frankfurter SC. Ein unnötig hartes Stück Arbeit. „Wir haben wenig von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, bilanziert WSV-Trainer Pierre Hilbich. Er hakt zumindest die fest eingeplanten Punkte zufrieden ab. Das Spiel selbst war allerdings kein Leckerbissen. Zu unaufmerksam und vor allem gegen die Distanzschützen der Frankfurter zu passiv die Verteidigung, viel zu überhastet und oft egoistisch der Angriff. Bester Beleg für die Schläfrigkeit waren die drei direkten Tore der Gäste unmittelbar nach einem Foulpfiff. Während sich der WSV hier noch orientieren musste, führte Frankfurt die Freiwürfe direkt aus, übertölpelte die Ludwigshafener Abwehr und Torhüter Simon Sommer.

Dabei hatte es nach dem ersten Viertel noch nach einem entspannten Tag für Hilbich und die Zuschauer ausgesehen. Es schien, als könnten die Gastgeber auch das schlechte Torverhältnis ein wenig aufpolieren. Und bei gleich fünf unterschiedlichen Torschützen, nur Johannes Schmitz traf doppelt, war der erste Abschnitt auch ein Beleg für die Ausgeglichenheit im Kader des WSV Ludwigshafen.

Martin Görge ist zurück

Natürlich ragen auch unter vielen gleichen Spielern immer einige heraus. So war Hilbich froh, dass Routinier Martin Görge wieder mit von der Partie war. Mit vier Toren war er gemeinsam mit Schmitz bester Torschütze seiner Mannschaft und brachte wieder ein wenig mehr Ruhe ins Wasser. Allerdings hatte der bundesligaerfahrene Görge schon früh Foulprobleme, war schon zu Beginn des zweiten Abschnitts mit zwei persönlichen Fehlern belastet und fiel damit für die Centerverteidigung aus. Der WSV löste dies weitestgehend mit Benjamin Hettich, der in der Abwehr ein ganz starkes Spiel bot und mit dem 11:9 einen ganz wichtigen Treffer erzielte.

Den Frankfurtern fiel es allerdings gar nicht ein, sich kampflos in die angedachte Niederlage zu fügen. Auch nicht nach dem vermeintlich sicheren 9:5 von Jonas Pohle kurz vor der Halbzeitpause. Im Gegenteil. Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hieß es wieder 9:9, hatte Manuel Büchele sogar die Gästeführung auf der Hand, traf dabei aber nur die Latte. „Frankfurt hat eigentlich genau das gemacht, was wir im Vorfeld auch erwartet hatten. Aber wir haben gerade im Rückzug viele blöde Dinge gemacht“, schimpfte Hilbich.

Voller Terminkalender

Immerhin stimmte der Kampfgeist. Pohle und eben Hettich stellten das Ergebnis schnell wieder auf 11:9. Diesen Vorsprung ließen sich die Gastgeber dann nicht mehr nehmen. Nach dem 12:11-Anschluss stellten Görge (2), Schmitz und Pohle das Ergebnis auf 16:11 und damit zur endgültigen Entscheidung im Schlussviertel, wobei Görge doppelt per Strafwurf erfolgreich war. „Am Ende hat wohl die größere Kondition den Ausschlag gegeben“, sagte Hilbich. Und so wie er das sagte, darf dies als Einladung an seine Mannschaft verstanden wissen.

Lange kann er daran allerdings nicht arbeiten, denn auch wenn der Spielplan in der zweiten Liga oft lange Pausen für Trainingsinhalte lässt, geht es im Moment für den WSV Schlag auf Schlag. In der kommenden Woche sind die Ludwigshafener im Verfolgerduell beim Dritten SV Weiden zu Gast, eine Woche später gastiert der SC WF Fulda im Hallenbad Süd. Und wieder eine Woche später kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen mit Weiden, dann allerdings im Viertelfinale des Süddeutschen Wasserballpokals. Zu wenig Zeit für ausgedehnte Konditionseinheiten also.

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