Ludwigshafen Wieder Neuaufbau bei Südwest

LUDWIGSHAFEN. Aufkeimende Unruhe, mangelnde Einsatzbereitschaft und Konzentration oder gar eine lasche Einstellung ist das Letzte, was der SV Südwest Ludwigshafen im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga gebrauchen kann. Doch das alles ist nicht auszuschließen, nachdem eine Reihe von Akteuren vorzeitig den Abschied vom Ludwigshafener Traditionsverein zum Ende der Runde lauthals verkünden oder von künftigen Trainern den Wechsel vermelden lassen. Zum Saisonende droht dem Verbandsliga-Vorletzten SV Südwest wieder ein schlimmer Aderlass.

Markus Bussek, Marcel Mappes und Fabian Sombetzki, der auch beim Oberligisten TSG Pfeddersheim ein Probetraining absolvierte, wechseln zum derzeitigen Tabellenzweiten der Landesliga Phönix Schifferstadt. Mit Torwart Hamdi Koc und Francesco Parrotta spielt künftig auch Südwest-Kapitän Armend Neziraj beim TDSV Mutterstadt. Dennis Becht hofft auf neues Glück beim Ligakonkurrenten FV Dudenhofen. „Fest zugesagt für die kommende Runde haben Torjäger Sencer Koc, der seinen Vertrag verlängerte, Dejan Ljusic, Christian Segurado und Torwart Joshua Burkhardt“, berichtet Abteilungsleiter Michael Wassner. Sie würden auch im Falle des Abstiegs bleiben. Offen sind David Steckbauer, Ali Aslan, der aber zusagen will, Emre Aslan und Yasin Usta. Die Spieler Celik, Kautz, Raimer Uluköylü und Yilmaz musste der Verein bereits während der Runde abschreiben. Südwest steht also wieder vor einem kompletten Neuaufbau „Von einigen Spielern wollten wir uns ohnehin trennen, weil sie den Nachweis ihrer Verbandsligatauglichkeit schuldig blieben. Bei manchen Abgängen blutet mir jedoch das Herz“, gesteht Wassner enttäuscht: „Vor allem der Wechsel von Innenverteidiger Fabian Sombetzki tut weh.“ Es mangele in dieser Runde an echten Siegertypen, beklagt Wassner. Mit acht Neuzugängen, darunter einige erfahrene Akteure, sei Südwest handelseinig, war zu erfahren. Weitere fünf Neue stehen auf dem Wunschzettel. Namen mochte Michael Wassner vorab nicht nennen: „Diese Fairness sind wir Spielern und Vereinen schuldig.“ Die permanente Vielzahl von Abgängen bleibt für den Fußball-Chef ein Rätsel. Er wehrt sich vehement gegen Andeutungen, der Verein würde finanziellen Verpflichtungen gegenüber Spielern nicht oder schleppend nachkommen. „Kaum ein Club in unserem Bereich zahlt so pünktlich wie wir“, betont Wassner. Lediglich in Einzelfällen habe es in der Vergangenheit begründete finanzielle Abzüge gegeben, weil Zusagen von der Gegenseite nicht eingehalten wurden. In den letzten fünf Jahren verlor Südwest aus unterschiedlichsten Gründen 47 Spieler. Zählt man die Aussteiger während der Spielzeiten hinzu, sind es 61. Mindestens elf kommen heuer dazu. Michael Wassner (72), der künftig die Strukturen im Verein verändern will, bleibt zuversichtlich: „Trotz allem hoffe ich, dass die Mannschaft in den letzten fünf Spielen noch einmal Gas gibt, damit wir in der Liga bleiben. Die Aufgaben sind lösbar.“ Gleich ob der SV Südwest in der Verbandsliga bleibt oder den bitteren Weg nach unten in die Landesliga quittieren sollte, steht fest: Der bisherige Trainer Peter Kobel (44) wird in der neuen Runde sportlicher Leiter beim 132 Jahre alten Traditionsverein. Jörg Grubert (35) übernimmt das Traineramt zusammen mit dem früheren Verbandsligaspieler Oliver Niemiro (26) als Co-Trainer. Das Dreigespann stellt den Kader für die kommende Spielzeit zusammen. (crd)

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