Ludwigshafen Wie aus einem Guss

LUDWIGSHAFEN. Die Frauen des Handball-Oberligisten VTV Mundenheim haben am Sonntag vor heimischer Kulisse die HSG Wittlich mit 38:27 (20:12) deklassiert. Grundlage des Erfolgs war vor allem die gute Balance zwischen Defensive und Offensive.

In der Halle steppte der Bär. Die Zuschauer waren schier euphorisiert, ob der starken Darbietung des Teams. Vor enthusiastischen Fans zelebrierte das hungrige VTV-Ensemble ein wahres Offensivfeuerwerk. Schnell wurden die Weichen auf Sieg gestellt. Vom Anpfiff weg setzten die Gastgeberinnen Wittlich unter Druck. Schon nach knapp vier Minuten stand es 4:0 für Mundenheim, das zu keiner Zeit den Gedanken aufkommen ließ, der Partie nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu begegnen. So entwickelte sich ein dynamisches Spiel, was von der Explosivität im Angriffsspiel der VTV lebte. Bei Ballverlust wurden dem Gegner keine Lösungsansätze offeriert. Deshalb waren das Trainerduo Petra Buschsieper und Thorsten Engert auch zufrieden: „Es war ein schweres Spiel, aber das hat die Mannschaft klasse gemacht.“ In der Tat: Mit lautstarken Kommandos, ständigem Abklatschen, pushten sich die Frauen immer wieder selbst. Das Publikum machte den Rest. Exemplarisch für die Wucht, mit der die VTV agierten, war der Treffer von Sabine Winkelmann zum 23:14. Aus acht Metern wuchtete die Rückraumspielerin mit einem Schlagwurf den Ball ins Tor. Die HSG Wittlich war kein schlechter Gegner. Mitnichten. Die Gäste waren motiviert und technisch versiert. Doch Mundenheim war bissiger, griffiger und entschlossener. So leitete Kristina Schmieder den Ball überlegt und in hohem Tempo weiter zu Marlen Wehr. Diese vollendete den überfallartigen Konter zum 24:14 (34:28). Die Gastgeberinnen setzten aber immer wieder nach und projizierten einen gehörigen Druck auf die Abwehr der Gäste. Das Ergebnis wurde schnell auf 34:20 ausgebaut. Doch nicht nur die Offensive überzeugte in ihren Aktionen. Auch die Defensiv spielte sehr konsequent. Die Abwehr agierte variabel, antizipierte gut und zeigte einen starkes Positionsspiel. So gab es für Wittlich kaum ein Durchkommen. Und wenn doch einmal eine Lücke zwischen den VTV-Verteidigerinnen klaffte, war Torfrau Katrin Meiszis zur Stelle. Sie parierte binnen zwei Minuten drei Freiwürfe. Zu dieser Zeit zeigten sich die Gastgeberinnen etwas nachlässiger. Verschleißerscheinungen machten sich bemerkbar. Wittlich erzielte vier Treffer. Mit Glück und starken Reaktionen der Torfrau erstickte die VTV die Hoffnungen der Gäste im Keim. Nach der Partie war die lautstarke VTV-Torfrau nicht überrascht von der Leistung ihrer Vorderleute:„Ich habe damit gerechnet“, konstatierte Meiszis. Sie zollte ihren lautstarken Kommandos Tribut. Der ruhende Pol des Teams hatte keine Stimme mehr. „Die Abwehr muss Anweisungen bekommen, deswegen bin ich manchmal etwas lauter. In den letzten Jahren habe ich mir das angeeignet.“ Es war eine aufstiegsreife Leistung der VTV. Für Meiszis und die Trainer ist der Aufstieg aber kein Thema. „Man muss realistisch bleiben. Der Aufstieg ist nicht unser Ziel“, sagten die drei unisono. Meinungsverschiedenheiten gibt es keine bei den VTV Mundenheim. (smz)

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