Ludwigshafen Weiß sieht schwarz

Ludwigshafen. Ernüchterung pur beim SV Südwest Ludwigshafen: Mit 0:3 (0:2) hat der neu formierte Fußball-Bezirksligist gestern Abend gegen den stark aufspielenden Ligarivalen SV Phönix Schifferstadt in der zweiten Runde des Bitburger-Verbandspokals verloren. Südwest-Trainer Günter Weiß wirkte nach der Klatsche spürbar angekratzt und kündigte personelle Konsequenzen an: „Mit einer Hobbymannschaft spiele ich nicht weiter.“

Sehr zufrieden war dagegen Schifferstadts defensiver Mittelfeldmann Sascha Weindel, der den in Urlaub weilenden Trainer Marc Lautenschläger bestens vertrat. „Wir haben gut in die Spitze gespielt und Chancen konsequent genutzt“, freute sich der „Sechser“ und sieht die gute Leistung als Fingerzeig für die Punkterunde. Er selbst zirkelte eine tolle Flanke vor dem 0:2 in den Südwest-Strafraum, wo Osman Boyraz per Flugkopfball traf (38.). Weindel war ebenso Wegbereiter zum 0:3, mit dem der junge Torschütze Daniel Keppeler aus dem Talentschuppen der Schifferstadter seine klasse Vorstellung krönte (76.). Keppeler hatte auch die Phönix-Führung erzielt (32.), als er gleich vier Südwestspieler, darunter die sehr schwachen Routiniers Christoph Sauter und Cem Islamoglu, narrte. Der eingewechselte Simon Schneider vergab einen möglichen vierten Treffer leichtfertig (83.). Der Der SV Südwest, bei dem in allen Mannschaftsteilen Bindung fehlte und durch mangelhafte Deckungsarbeit und eklatante Ballverluste im Mittelfeld immer wieder eigene Gefahr herauf beschwor, gefiel nur in der Anfangsphase und kurz nach der Pause. Von den Gegenspielern stand man oft viel zu weit weg. Bei einem der wenigen brauchbaren Zuspiele von Ex-Oberligaspieler Christoph Sauter zauderte der quirlig startende Geri Hasa (13.), Nauwid Amiri zielte schlecht (19., 27.) oder scheiterte zwischendurch an den Fäusten vom reaktionsschnellen Phönix-Schlussmann Joachim Bohrer (23.). „Südwest besitzt gute Einzelspieler, aber noch keine Mannschaft. Mit direktem Spiel haben wir den Gegner einfach laufen lassen“, freute sich der kompromisslose Innenverteidiger Jens Kohlgrüber über den verdienten Pokalsieg. Bis auf einen Direktschuss von Pascal Renner, der knapp das Ziel verfehlte (50.), ließen die Gäste in Halbzeit zwei nicht mehr viel zu. Zudem spielte Daniel Hanischs dummes Foul an Steven Bendusch und der folgerichtige Platzverweis (72.) Phönix in die Karten. „Ohne Laufarbeit kein Erfolg“, brachte der 40 Jahre alte Shenasi Ademi die Pleite auf den Punkt. Er zählte gestern Abend zu den Besten auf dem Platz. SO SPIELTEN SIE SV Südwest Ludwigshafen: Senn - Hanisch, Islamoglu, Ademi, Humann - Casola - Sauter (82. Yesil) - Hasa, Amiri - Renner (82. Takpara), Hizarci (64. van Rahden) SV Phönix Schifferstadt: Bohrer - Barber, Weitzel, Kohlgrüber, Bendusch - Weindel - Scherdel, Boyraz, Selzer, Sommer (68. Dürk) - Keppeler (79. Schneider) Tore: 0:1 Keppeler (32.), 0:2 Boyraz (38.), 0:3 Keppeler (76.) - Gelbe Karte: Hizarci - Weindel, Selzer - Beste Spieler: Ademi - Keppeler, Weindel, Kohlgrüber, Boyraz - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Janzer (Gau-Bickelheim).

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