Ludwigshafen Wasserball: Ludwigshafen deklassiert Gäste

«Ludwigshafen.»Es war kein Wasserballspiel, sondern eine Bestrafung. Beim 33:7 (5:2, 9:1, 6:4, 13:0) des WSV Vorwärts Ludwigshafen gegen den SV Ludwigsburg II waren die Gäste weit entfernt von einem Format für die Zweite Wasserball Bundesliga.

Das Debakel für die Gäste hatte sich schon vor dem Anpfiff abgezeichnet. Nur sieben Namen standen auf der Meldeliste der Ludwigsburger Bundesliga-Reserve – Minimalstärke bei sechs Feldspielern und einem Torhüter. Nicht nur eine konditionelle Herausforderung, sondern auch eine an die Selbstdisziplin. Und mit der war es bei den Gästen nicht sonderlich gut bestellt. Gleich drei Spieler kassierten Platzverweise, mussten aus dem Wasser und Alternativen fehlten. „So etwas kann man nur abstrafen“, befand Maurice Schäfer, der auf der WSV-Bank Trainerkollege Pierre Hilbich vertrat. Nachwuchsspieler treffen Hilbichs Fehlen machte sich ebenso wenig bemerkbar, wie der Ausfall von Kapitän Benjamin Hettich, für den erstmals Fabian Härtel die (virtuelle) Verantwortung trug. Spielführerbinden gibt es im Wasserball schließlich nicht. Der WSV nutzte die Gelegenheit, füllte den Kader mit Nachwuchskräften auf. Johannes Sommer, Marcel Beck, Julian Thorben Kany und Duc Tien Ngo, allesamt Jahrgang 2001, sammelten Zweitligaerfahrung und trugen sich in die Torschützenliste ein. Ohne eigenen Torerfolg blieben lediglich die Routiniers Johannes Schmitz und Oliver Görge, die der Jugend den Vortritt ließen. Fremdschämen für Ludwigsburg Es dauerte allerdings ein kleines bisschen, bis sich der WSV vom Niveau der Gäste absetzen konnten. Im Gefühl des schon sicheren Sieges leisteten sich die Gastgeber ein zerfahrenes Anfangsviertel mit überhasteten, schwachen und teilweise arroganten Abschlüssen. Ludwigsburg ging sogar kurzzeitig in Führung (1:2, 6.). Die Freude währte nur knapp 20 Sekunden. Laszlo Toth besorgte mit dem nächsten Angriff den Ausgleich und läutete mit seinem 3:2 auch die Vorentscheidung ein. Mit drei Treffern in den letzten 65 Sekunden des Anfangsviertels setzte sich der WSV auf 5:2 ab. Die Gastgeber machten nun ernst, gaben Gas. Bemerkenswert der Hattrick von Michael Burger mit den Treffern acht, neun und zehn, toll das 6:2 von Mohamed. Die Tore fielen und sie fielen fast schon zu leicht. „Normalerweise müsste man sich für so einen Gegner bei den Zuschauern entschuldigen“, traf der WSV-Vorsitzende Uwe Dessloch den Kern des Spielverlaufs. Fremdschämen für Ludwigsburg war angesagt. Gäste nur noch zu dritt Kein Wunder, dass da die Konzentration ein wenig verloren ging, die Gäste den dritten Abschnitt sogar halbwegs ausgeglichen (6:4) gestalten konnten. Das 14:3 zur Pause war mehr als eine Vorentscheidung. Es wurde noch peinlicher. Der Feldverweis für Tom Barth, 38 Sekunden vor Schluss des dritten Spielabschnitts, bedeutete für den WSV eine über achtminütige Überzahl. Tim Kraut und Jan Wörsinger folgten. In den letzten fünf Minuten hatte Ludwigsburg nur noch drei Feldspieler und einen Torhüter im Wasser– zu wenig.

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