Ludwigshafen „Von uns erwartet niemand etwas“

Nach sieben Jahren, in denen es, mit Ausnahme der vergangenen Saison, ständig bergauf ging, muss der WSV Ludwigshafen in dieser Spielzeit kleinere Brötchen backen, oder nicht?

Dass uns die 69 Tore fehlen werden, die Oliver und Martin Görge zusammen alleine im Vorjahr erzielt haben, ist gar keine Frage. Ich hoffe aber auf eine „Jetzt erst Recht“-Reaktion aus der Mannschaft, denn wir haben mit Henri Nachtrieb, Moritz Kühner und Andreas Sommer junge, talentierte Spieler, die nun noch mehr Einsatzzeiten erhalten. Und die Jungs freuen sich darauf. Außerdem ist Laszlo Toth jetzt nach Ludwigshafen gezogen und kann nun häufiger mittrainieren, was der Einbindung ins Spiel sicher gut tun wird. Das wird ihn, aber auch die gesamte Mannschaft nach vorne bringen. Auch Mannschaftskapitän Johannes Schmitz hat schon einmal geäußert, dass er gerne in der Ersten Liga spielen würde. Bleibt er dem WSV erhalten? Bis auf die Brüder Görge bleiben alle an Bord. Auch Andrzej Szczurkiewicz will noch ein Jahr dranhängen. Was für Saisonziele hat der WSV vor diesem Hintergrund? Nachdem wir im Vorjahr, in dem wir durch Verletzungen und Sperren nur in zwei Spielen mit der stärksten Aufstellung antreten konnten, gesehen haben, dass wir trotzdem mithalten können, gehe ich davon aus, dass wir wieder im sicheren Mittelfeld stehen. Der Unterschied gegenüber dem Vorjahr ist allerdings, dass wir in diesem Jahr ohne Erwartungsdruck antreten können. Denn von uns erwartet niemand, dass wir unter die ersten Vier kommen werden. Jetzt müssen wir erst einmal sehen, wie die anderen Mannschaften stehen. Dann werden wir mitnehmen, was geht. Sind vor dieser Saison noch Verstärkungen geplant? Wie gesagt: Wir bauen auf unsere Spieler aus den Nachwuchsmannschaften. Außerdem laufen aktuell gerade Gespräche mit einem zweiten Torhüter, um unsere Nummer eins Simon Sommer, der unser einziger Torhüter im Kader ist, etwas zu entlasten. Wie ist es perspektivisch um den WSV bestellt? Insgesamt stehen wir sehr gut da. Der Unterbau ist hervorragend. Wir haben eine sehr starke U13 und eine bärenstarke U15-Mannschaft. In Andreas Braun und Jens Schwarzkopf haben wir in diesem Bereich zwei hervorragende Trainer. Wir führen gerade Gespräche zur Gründung eines Fördervereins, um uns in diesem Punkt noch besser aufzustellen. Wir wollen den Verein damit auf lange Sicht noch weiter nach vorne bringen. Um die Zukunft des WSV im Bereich Wasserball mache ich mir also überhaupt keine Sorgen. Außerdem sind Oliver und Martin Görge ja durch und durch WSV’ler. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie nach einigen Jahren in Neustadt wieder zu uns zurückkehren und uns dann mit ihrer Erfahrung weiterbringen. Neustadt hat sich nach Robert Idel vor einem Jahr erneut einen Ludwigshafener Leistungsträger geangelt. Gibt es deshalb Groll in Richtung SCN? Nein. Wir hatten und haben ein sehr gutes Verhältnis. Alle Seiten haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt, und wir wollten den beiden den Sprung in die erste Liga nicht verbauen.