Ludwigshafen Umstrittener Trainer trotz Erfolg in Kritik

LUDWIGSHAFEN/SCHIFFERSTADT. In der Fußball-A-Junioren-Regionalliga ist der Ludwigshafener SC Vizemeister geworden. Es ist das bisher beste Ergebnis in dieser Liga. Phönix Schifferstadt hingegen ist nur dank des Aufstiegs von Meister 1. FC Saarbrücken in die Bundesliga Regionalligist geblieben.

Der Ludwigshafener SC hat nach starker Vorrunde sogar kurzzeitig hoffen dürfen, die Saarbrücker noch einholen zu können. Der Vorsprung des FCS von zwölf Punkten war Anfang April auf vier Zähler geschmolzen. Während der Spitzenreiter Nerven zeigte, machten die Hochfelder nach der Winterpause mit sieben Siegen in Folge Boden gut. Insgesamt haben die Rot-Weißen nach der Vorrundenniederlage gegen den FCS siebenmal hintereinander gewonnen. Die überraschende 0:3-Heimniederlage gegen Pirmasens beendete den Höhenflug. Da stand der polarisierende Trainer Selim Öztürk trotz der sportlichen Erfolge aber schon längst im Kreuzfeuer der Kritik. „Er hat kein Interesse am LSC, nicht im Sinne des Vereins gearbeitet und ein teilweise unverschämtes Auftreten“, klagt Sportchef Jakob Brunn. Öztürk wird von Vereinsseite Arroganz und Selbstgefälligkeit vorgeworfen. Auch den Kontakt zur RHEINPFALZ hatte er gekappt. „Es hat menschlich nicht gepasst, und wir sind froh, dass er weg ist“, atmet Brunn erleichtert auf. Mit dem 2:2 in Saarbrücken setzte der LSC, der beste Rückrundenelf war, noch einmal ein Ausrufezeichen, doch die Luft war raus, was die 2:3-Heimniederlage gegen den Tabellenneunten JFG Schaumberg-Prims belegt. Die meisten Tore erzielte Mittelfeldspieler Alexander Biedermann (16), gefolgt von Anthony Meckel (11), Ionut Hristache, Fabio Schaudt (je 8) und Prince Jubin (7). Bedauerlich für den Ludwigshafener SC: Von der besten A-Juniorenelf seit vielen Jahren bleibt nur Torhüter Malcolm Little dem Verein erhalten. Dass der Regionalliga-Dino Phönix Schifferstadt im August in seine 19. Saison in Folge gehen wird, war nicht zu erwarten. Das Team hatte in der Vorrunde nur elf Punkte geholt. Auch der Start in die Rückrunde ging mit fünf Niederlagen in Folge in die Hose. „In der Vorrunde ist einiges schief gelaufen und nach der Winterpause sind wir zuerst auf die Spitzenteams getroffen und waren ersatzgeschwächt“, erklärt Ante Jonjic. Der zur Rückrunde gekommene Trainer hauchte der Mannschaft neues Leben ein. „Wir haben niemals aufgegeben, das hat sich am Ende ausgezahlt“, spielt der Coach auf den starken Schlussspurt an. Das 3:1 gegen Offenbach war ein erstes Lebenszeichen. Es folgte ein 1:1 in Elversberg, ein 5:3 gegen Trier und ein 1:0-Sieg in Wirges. Phönix hoffte wieder, obwohl auch die Konkurrenz punktete. Die 3:5-Heimniederlage gegen Mitkonkurrent Eisbachtal war ein Rückschlag, von dem sich die Schifferstadter aber schnell erholten. In Worms gab es einen sensationell hohen 6:1-Sieg. Und nach dem 0:3 in Pirmasens kam es am letzten Spieltag zu einem „Endspiel“ gegen die zwei Punkte besser platzierte TSG Kaiserslautern. „Zweimal waren wir zurückgelegen, aber wir haben Moral bewiesen“, freut sich Jonjic. Mit seinem 3:2-Siegtor von Dominic Himmighöfer in der 86. Minute schob sich Phönix auf Rang zwölf vor. Himmighöfer war mit sechs Toren der drittbeste Schütze hinter Marcel Bormeth (8) und Mert Hizarci (9). Weil sich Südwest-Meister Saarbrücken in den Aufstiegsspielen gegen Hessen-Titelträger Alzenau durchsetzte, bleibt Phönix Schifferstadt der Abstieg erspart. (thl)

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